Traggelenke gehen nicht raus

  • Hi,
    ich habe Probleme beim wechseln der Traggelenke! Ein billig-Abzieher hat das Zeitliche schon gesegnet, 2 Tage zuvor habe ich den Sicherungsring samt oberem Traggelenk mit Caramba eingeweicht, aber leider rührt sich nix. Habe mir jetzt einen qualitativ hochwertigen 2-Arm-Abzieher besorgt,.... wenn er mal nicht abspringt, kann ich mit Verlängerung voll anziehen, (mal mit Drehmomentschlüssel getestet,... über 240 NM), aber dieses blöde eingepresste obere Gelenk rührt sich nicht. Auch Hammer usw. hilft nicht!
    Was kann ich noch tun? Mit Brenner anheizen? verträgt das das "Auge", in dem das Gelenk steckt? Gelenk rausbohren, rausbrennen?
    Ich bin echt total am Ende,....
    Das untere, also das Führungsgelenk war in 10 Minuten komplett gewechselt, wer hätte Gedacht, daß es so einen Ärger mit dem oberen gibt.


    Bitte um Hilfe
    Gruß
    Markus

  • Hallo


    Also ich habe meine oberen Gelenke vor ein paar Wochen gewechselt, nachdem ich verschiedene Beiträge hier im Forum darüber studiert hatte kam ich zu der Erkenntnis das ein Wechsel mit herkömlichen Abziehern warscheinlich Glückssache ist und habe mich nach einer anderen Möglichkeit umgeschaut und gefunden.
    Meine Gelenke habe ich mit einer hydraulischen Presse aus dem Sitz gepresst und festgestellt anders hätte es auch nicht geklappt. Nur mal so nebenbei die Presse hat nach meiner Info mit einem Druck von ca.5 Tonnen das Gelenk ausgepresst und ich habe mich schon ganz schön auf den Hebel der Handpumpe stützen müssen als dann das Gelenk mit lauten Knall aus dem Sitz kam.
    Das war auf beiden Seiten so und die Aktion mit dem Einölen mit Rostlöser und WD40 habe ich auch zwei Wochen lang vor dem Wechsel durchgeführt und du kannst mir glauben an die Verzahnte Oberfläche von dem Gelenk ist nichts rangekommen, da war alles trocken. Also such dir am besten eine Selbsthilfewerkstatt in deiner Nähe die auch eine Hydraulische Presse hat oder lass es lieber eine Freie Werkstatt machen, kostet dann ca. 250-300 Euro mit Material und man muss sich nicht selbst rumquälen. Ich hab es nur selber gemacht weil die Traggelenke schon da lagen. Übrigens musst du dannach unbedingt die Achsgeometrie vermessen lassen ( ca.60-70 Euros )bei mir musste die Spur eingestellt werden.


    Caravelle GL Bj.1992
    2,5l Automatik
    251000 km

  • >Hi,
    >ich habe Probleme beim wechseln der Traggelenke! Ein billig-Abzieher hat das Zeitliche schon gesegnet, 2 Tage zuvor habe ich den Sicherungsring samt oberem Traggelenk mit Caramba eingeweicht, aber leider rührt sich nix. Habe mir jetzt einen qualitativ hochwertigen 2-Arm-Abzieher besorgt,.... wenn er mal nicht abspringt, kann ich mit Verlängerung voll anziehen, (mal mit Drehmomentschlüssel getestet,... über 240 NM), aber dieses blöde eingepresste obere Gelenk rührt sich nicht. Auch Hammer usw. hilft nicht!
    >Was kann ich noch tun? Mit Brenner anheizen? verträgt das das "Auge", in dem das Gelenk steckt? Gelenk rausbohren, rausbrennen?
    >Ich bin echt total am Ende,....
    >Das untere, also das Führungsgelenk war in 10 Minuten komplett gewechselt, wer hätte Gedacht, daß es so einen Ärger mit dem oberen gibt.
    >Bitte um Hilfe
    >Gruß
    >Markus



    Hallo,
    hatte den beitrag so letztes jahr schon mal geschrieben. Hier also nochmal für dich


    mfg
    Thomas



    Hallo,
    einen vernünftigen Hammer/Fäustl hat ja wohl jeder Bastler in seiner Kiste, da gibt´s nix nachzubauen. Habe den Tausch der oberen und unteren Traggelenke gerade hinter mir.
    Das wichtigste ist, den Sicherungsring oben rauszumachen und dann haust du dem Gelenk voll ein paar auf die Glocke. Keine Angst, das kommt schon und da es ja eh Schrott ist kannste dich da austoben. Vorsicht mit der Radlaufkante.
    Vor dem Neueinbau sollte man das Sitzauge gut entrosten und etwas einfetten. Dann das neue Gelenk einstecken, die Mutter unten drauf und den Wagen mit nem Scherenwagenheber unter dem unteren Traggelenk komplett hochbocken, sodaß richtig Druck auf dem oberen Lager ist. Darauf achten, daß es nicht allzu schief im Auge sitz.
    Jetzt kommt wieder der Mottek zum Einsatz. Solange außen rundrum auf den Ring hämmern, bis sich das Lager gesetzt hat und der Sicherungsring eingebaut werden kann. Hört sich alles etwas brutal an, funzt aber.
    Viel Erfolg.


    Thomas

  • >Jetzt kommt wieder der Mottek zum Einsatz. Solange außen rundrum auf den Ring hämmern, bis sich das Lager gesetzt hat und der Sicherungsring eingebaut werden kann. Hört sich alles etwas brutal an, funzt aber.
    >Viel Erfolg.
    >Thomas


    mal abgesehen davon, dass die Hammer Methode zum Ausbau nicht soooo toll ist weil man kaum Platz hat, beim Einbau mit dem Hammer haust Du gleich das neue Gelenk wieder kaputt, ist nicht wirklich eine tolle Lösung...


    Gruß


    Mat.

    Robur - lärmgekühlt und leistungsarm.

  • besorg Dir den richtigen Abzieher mit Spannbügel, damit habe ich bis jetzt ALLES rausbekommen und meine (freie) Werkstatt hat den als Dauerleihgabe von mir (dafür kriege ich da dann auch mal Spezialwerkzeug) und auch die haben damit bis noch jedes Gelenk rausgedrückt, auch wenn das dann mal durch die halbe Werkstatt fliegt! Ein paar Hammerschläge zum Lösen schaden dabei aber sicher nicht.


    Gruß


    Mat.

    Robur - lärmgekühlt und leistungsarm.

  • Ja, das ganze passiert am Fahrzeug, den Querlenker bekommt man meines Wissens nur ab wenn die ganze Vorderachse ausgebuat wird. Die Presse selbst ist eine eigentlich ein Hydraulikzylinder den man notfalls sogar zwischen die Spindel eines herkömmlichen Abziehers und das herasuzudrückende Teil setzt und über eine Schlauchverbindung und die dazu gehörende Handpumpe erzeugt man den Druck.
    Ich hatte eine Glocke in der sich der Zylinder befindet und durch zwischenlegen von verschiedenen Beilagen stützt sich das ganze an den Außenkanten des Lenkers von unten ab und drückt auf das Gelenk und dieses wird nach unten rausgedrückt. Übrigens brauchte ich die Presse auch für den Einbau, da drückt dann die Glocke von unten auf das Traggelenk und zieht sich nach oben weil sie sich oben an den Außenkanten des Lenkers abstützt. Ich weis das hört sich kompliziert an, aber wenn man die Presse es in der Hand hat und die Teile ansetzt versteht man das Wirkungsprinzip.


    na dann viel Spass

  • mein Abzieher ist ein KUKA 20-2 leider ohne diesen Bügel!
    Irgendwelche Ideen, mit was ich diesen Bügel doch ersetzen kann?


    Ich habe resigniert, fahre heute in die freie Werkstatt von einem Bekannten,... aber die haben auch nur normale 2-Arm-Abzieher ohen Bügel - habe ich so zumindest Telefonisch abgefragt.
    Gruß und herzlichen Dank - bin für jeden Vorschlag zu haben.


    Markus

  • Ich habe das bei einem Freund schonmal gemacht,... aber da ging das Lager recht einfach raus. Habe beim Einbau, das Auge mit der Lötlampe auf etwa 50 Grad erwärmt und das Traggelenk über Nacht im Gefrierfach gehabt,.... noch etwas Fetten und es ging super rein,..... aber leider ´bin ich ja noch am rausmachen und deine Methode ist mir doch etwas zu brutal, soviel Zielgenauigkeit habe ich mit einem dicken Schlosserhammer leider nicht!

  • man kann den Spannbügel zur Not mit einem wirklich stabilen Schlauchband / Schlauchschelle ersetzen oder mit einer Auspuffschelle, aber das ist auch eine Sicherheitsfrage, wenn das Ding wegfliegt kann das schon wehtun!


    Gruß


    Mat.

    Robur - lärmgekühlt und leistungsarm.

  • >
    >>Jetzt kommt wieder der Mottek zum Einsatz. Solange außen rundrum auf den Ring hämmern, bis sich das Lager gesetzt hat und der Sicherungsring eingebaut werden kann. Hört sich alles etwas brutal an, funzt aber.
    >>Viel Erfolg.
    >>Thomas
    >mal abgesehen davon, dass die Hammer Methode zum Ausbau nicht soooo toll ist weil man kaum Platz hat, beim Einbau mit dem Hammer haust Du gleich das neue Gelenk wieder kaputt, ist nicht wirklich eine tolle Lösung...
    >Gruß
    >Mat.


    Hallöchen,


    beim Einbau natürlich nicht auf das neue Lager schlagen, sondern auf den Ring drumrum (hatte ich aber auch so beschrieben) und viele gezielte leichtere Schläge bis das Lager wieder sitzt. Wichtig ist auch der Druck durch das Eigengewicht des Fahrzeugs.


    mfg
    Thomas

  • >>
    >>>Jetzt kommt wieder der Mottek zum Einsatz. Solange außen rundrum auf den Ring hämmern, bis sich das Lager gesetzt hat und der Sicherungsring eingebaut werden kann. Hört sich alles etwas brutal an, funzt aber.
    >>>Viel Erfolg.
    >>>Thomas
    >>mal abgesehen davon, dass die Hammer Methode zum Ausbau nicht soooo toll ist weil man kaum Platz hat, beim Einbau mit dem Hammer haust Du gleich das neue Gelenk wieder kaputt, ist nicht wirklich eine tolle Lösung...
    >>Gruß
    >>Mat.
    >Hallöchen,
    >beim Einbau natürlich nicht auf das neue Lager schlagen, sondern auf den Ring drumrum (hatte ich aber auch so beschrieben) und viele gezielte leichtere Schläge bis das Lager wieder sitzt. Wichtig ist auch der Druck durch das Eigengewicht des Fahrzeugs.
    >mfg
    >Thomas


    schon klar, aber die Schläge gehen trotzdem aufs Lager, denn das stützt sich ja irgendwo ab, ich weiß schon das auch Werkstätten das so machen, das richtige ist es trotzdem nicht, aber ohne Spezialwerkzeug gehts nicht viel anders, außer z.B. Ring warm machen und Lager mit Kältespray oder so, alles aufwändig!


    Gruß


    Mat.

    Robur - lärmgekühlt und leistungsarm.

  • >>>
    >>>>Jetzt kommt wieder der Mottek zum Einsatz. Solange außen rundrum auf den Ring hämmern, bis sich das Lager gesetzt hat und der Sicherungsring eingebaut werden kann. Hört sich alles etwas brutal an, funzt aber.
    >>>>Viel Erfolg.
    >>>>Thomas


    Also mit dem Hammer würde ich da gar nichts machen. Selbst das alte Gelenk würde ich nur evtl. rausprügeln u. nur dann, wenn der obere Arm 100%ig abgestützt wird, denn sonst gehen die Schläge auf die Lagerung des Armes.
    Schau mal im t4-wiki, da ist ein Selbstbau Ab-Einziehwerkzeug beschrieben. Mit so einem habe ich es auch gemacht, geht super.


    ErwinV

  • ja das Selbstbau-Werkzeug habe ich auch schon bewundert, leider habe ich nicht die technischen Mittel, mir selber eines zu bauen - vermutlich ist es auch nicht unbedingt aus ST37K oder einem anderen unlegierten Standartmaterial.


    Fakten:
    ich war am Freitag in der Werkstatt eines Freundes, die haben auch noch versucht das Gelenk rauszubekommen, haben aber leider aufgegeben, dann war ich bei ATU, aber ATU hat wohl kein Interesse an solchen Arbeiten. (DIe haben meinen Zahnriemenwechsel auch schon verweigert - O-Ton: Busse machen wir nicht mehr,.... habe dann erfahren, daß Ihnen kurze Zeit vorher 2 TDIs nach dem Wechsel aufgestiegen sind - soviel also zu Meisterwerkstatt!


    Darf ich fragen, ob irgendjemand von euch in meiner Nähe wohnt und sogar diesen sensationellen "Selbstbau-Ausdrücker" besitzt und mir den gegen Aufwandsentschädigung evtl. leihen kann?


    Gruß und schönen Montag


    Markus

  • Hallo Thomas,


    >So gehts richtig. Alles Gehämmere mit dem Fäustel macht mehr kaputt als gut ist. Und kauf bitte nicht die billigen Nonames aus E-Bay. Sonst machst dus nächstens nochmal.


    Huch! Gerade war ich drauf und dran, das obere Traggelenk für meinen T4 (für ca. 9 EUR + Porto) genau dort zu bestellen! War auf diesen Beitrag gestoßen, weil es bei mir rechts schon ordentlich knirscht und das Gelenk wohl demnächst gemacht werden muß (die Gummimanschette ist auch schon offen).


    Der Verkäufer, bei dem ich bestellen wollte (bandel-Autoteile) schreibt auf seiner "mich"-Seite, seine Teile wären alle "in Erstausrüsterqualität" und gibt 2 Jahre Garantie...
    Er hat auch seine Lieferanten aufgeführt (nur leider kenne ich keinen davon):
    "ALKO, RUVILLE, OPTIMAL, VAICO, NK, TRUCKTEC, PEX, ZIMMERMANN"


    Meinst Du, das ist wirklich alles Schrott? Hat jemand Erfahrungen mit der Firma bzw. den gerade genannten Zulieferern?


    Viele Grüße,


    Christoph


    P.S.: Falls jemand im Raum Münster das genannte Ausrückwerkzeug für die Einpreßlager haben sollte, wäre ich für eine kurze Mail dankbar. :)