unangenehmen Folgen.
Wir waren die letzte Woche im August und die erste im September mal in Kroatien um etwas auszuspannen.
Nach 5 Tagen "Landbesichtigung" dann das, was man niemanden im Urlaub wünschen möchte:
ein Paketdienst-Raser hatte es mit seinem Renault Master recht eilig und da diese Karre sowieso eine miserable Bremsanlage hat, krachte uns dieser mit noch ca. 40 Sachen ins Heck unseres T5 und schob uns noch recht heftig auf das vor uns rollende Fahrzeug eines Österreichers.
Kinder waren auf der Rücksitzbank in Ihren Kindersitzen gut und sicher untergebracht, hatten aber beide einen kleinen Schock abbekommen und schrien mindestens eine halbe Stunde ohne dass wir sie hätten beruhigen können. Wir selbst haben den Unfall gut überstanden.
Soweit so gut. Also Polizei angerufen, versteht natürlich keiner was. Es wird ein "englisch sprechender Kollege" vorbeigeschickt.
Ich hab dann mal vorsorglich Bilder vom Unfallort gemacht. Bremsspur war ca. 11,7 mtr. lang und natürlich vom Heck unseres T5.
Als der "englische" Polizist dann endlich nach ca. 1 Std. vor Ort war, kam ich mir erstmal vor, als hätte ich den Unfall verursacht. Alkoholtest, Überprüfung des Führerscheins, Prüfung ob Warndreieck (hatte ich ja aufgestellt und gleichzeitig die Warnwest angelegt), Warnweste und Verbandskasten an Bord sind, Reifenprofil überprüft, Überprüfung ob die Lichtanlage funktioniert, es wurde gefragt, ob wir und die Kinder angeschnallt waren usw. usw.
Auf meine Anmerkung, dass "dieser" Herr den Unfall verursacht hat, erntete ich einen mehr als bösen Blick des Polizisten.
Dann musste ich den Unfallhergang schildern und gab eben an, dass der Wagen vor mir wegen einem Hund auf der Fahrbahn abbremste und wir nur noch im Schritttempo an diesem Hund vorbeirollten, als der Transporter hinten reinkrachte.
Daraufhin nahm sich der Polizist den Österreicher vor und fragte diesen nach kurzem Hin und Her, warum er noch hier sei, ihm sei schließlich kein Schaden entstanden (Hääääääh???). Die Kratzer in der Stoßstange des österreichischen BMW´s sowie der Schaden an unserem Fahrzeug an der Frontstoßstange ignorierte dieser Polizist völlig und schickte den Österreicher mit energischer Aufforderung weg.
Glücklicherweise hatten wir uns aber bereits die Kontaktdaten des Österreichers notiert.
Anschließend Aufnahme des Unfalls und dann wurden auch wir weggeschickt.
Durch die Konstruktions unserer Sitz-Liegebank war es glücklicherweise möglich, an das verstaute im Kofferraum von vorne unter der Bank hindurch heranzukommen. Die Heckklappe war nämlich so stark verformt, dass kein Öffnen mehr möglich war. Der komplette Innenausbau hat den Crash ebenfalls schadlos überstanden, kein Ausreisen von irgendeinem Möbelteil. Naja, der Fahrradträger war von der Heckklappe abgerissen und nur noch Aluschrott, wir hatten die Räder nicht mitgenommen.
Als wir dann wieder zuhause waren, haben wir einen Gutachter eingeschaltet und dann das ganze vorliegende Dokumentenzugs zu einer deutsch sprechenden Anwaltskanzlei über die ARAG nach Zagreb geschickt.
Kostenvoranschlag: über € 13.000,00 ohne Leihwagen. Das war am 15.09.2007.
Bis heute hat die gegnerische Versicherung sich zu der Sache nur soweit geäußert dass diese uns einen Gegenvorschlag unterbreiten will, welcher aber nicht höher als € 3.000,00 sein wird.
WIE BITTE????
Die beauftragte Anwaltskanzlei meinte dazu nur, es wird nach kroatischem Recht abgewickelt und es wird dadurch auch wesentlich länger dauern als wir das hier in Deutschland gewohnt sein dürften. Die Kanzlei sprach dabei von einem Zeitraum von mindestens 15 Monaten wenn nicht mehr. Ein Gegenangebot darf die Versicherung unterbreiten und muss sich dabei auch nicht an die tatsächlichen Kosten für eine Schadensbehebung halten. Ein Leihwagen für die Dauer der Reparatur wird generell abgelehnt.
Momentan sieht es so aus:
WIR SIND DIE GESCHÄDIGTEN, werden aber auf vielen Kosten sitzen bleiben:
z.B. die Wertminderung, welche bereits von der Leasing eingefordert wird.
z.B. die tatsächlich anfallenden Kosten für eine fachgerechte Reparatur
z.B. die Gutachterkosten
z.B. Aufwandkosten
usw.
Und so eine "Bananenrepublik" steht auf der Liste der Beitrittsstaaten in die EU????
Der original Polizeibericht zu diesem Unfall liegt bis heute weder der betreibenden Anwaltskanzlei noch der gegnerischen Versicherung vor !!!
Mir hat es jedenfalls gezeigt, dass es das wichtigste an einem Urlaub ist, ohne Schaden für Leib und Auto wieder nach Hause zu kommen.
Noch eine Anmerkung zu dem Schaden selbst: Die D-Säule auf der Fahrerseite ist 2 cm !!! nach vorne geschoben worden, der Schlossträger ist in sich völlig verdreht, so gut hält der Schließhaken. Die Heckklappe ist völlig Schrott, voll verknittert, aber die Scheibe hatte gehalten. Wie gesagt, Schadenssumme über € 13.000,00 davon reiner Schaden über € 10.500,00 netto.
Noch Werbung in eigener Sache:
Nicht auszudenken wäre allerdings, was passiert wäre, wenn eine Sitz-Liegebank im Fahrzeug montiert gewesen wäre, bei welcher das Heckteil nur lose hinter der Rückenlehne im Fahrzeug steht und keinerlei Befestigung zur Karosserie hat, wie dies bei manchen Modellen von Mitbewerbern auf dem Markt üblich ist. Daraus können wir für uns zumindest feststellen, dass unser Bestreben, mit unseren Ein-, Aus-, und Umbauten für unsere Kunden immer auf Nummer sicher zu gehen, sich in solch einem Fall schon voll und ganz auszahlt.
Wir haben trotz schon früher erfolgreich bestandener ECE-Prüfungen nach diesem Erlebnis jetzt erst Recht ein gutes und ruhiges Gewissen.
Wir werden die Bilder dieses Unfalls demnächst auch auf unserer Homepage öffentlich machen.
Schöne Grüße,
Mobil-Man