Rost nach Frontscheibenwechsel am Rahmen

  • Gruß aus dem verschneiten Kiel!
    Bei meinem CE wurde September 2009 nach Steinschlag die Frontscheibe in einer VW-Werkstatt gewechselt. Heute habe ich festgestellt, dass am Fensterrahmen unterhalb des Alkovens diverse Stellen im Bereich der Scheibendichtung rosten, bei denen der Lack bis auf das Metall weggekratzt ist. Diese Beschädigungen sind ca 2 - 3 mm groß und waren defifitiv vorher nicht da. Hauptsächlich in den oberen Ecken sind diese Stellen.
    Bei VW hat man mir gesagt, dass sei ein typisches Problem des T4 bei Scheibenwechsel, weil der Primer den Lack angreift.
    Ich kann das aber nicht so recht glauben, weil der Lack abgekratzt aussieht.


    Heute hat sich die Werkstatt nicht festgelegt, wie der Schaden reguliert wird.
    Wer kann mir weiterhelfen zu folgenden Fragen:
    1. Wie können die Beschädigungen entstanden sein?
    2. Muss die Werkstatt die Reparatur tragen?
    3. Wo ich nun Rost an der Scheibe habe, kommt der immer wieder?


    Danke für die Antworten

  • Das der Primer den Lack angreift ist absoluter Quatsch. Meine Vermutung: Beim rausschneiden mit einem Draht sind die über den Lack gerutscht , da der Draht extrem scharf und hart ist , ist der Lack abgeschabt worden.


    Lass dich nicht abwimmeln. Die Scheibe muss nochmal raus und die beschädigten Stellen müssen fachgerecht wieder aufgebaut werden (Lacktechnisch). Wenn die sich querstellen bleibt anfürsich nur Schiedstelle oder Anwalt

  • Zitat


    Heute hat sich die Werkstatt nicht festgelegt, wie der Schaden reguliert
    wird.
    Wer kann mir weiterhelfen zu folgenden Fragen:
    1. Wie können die Beschädigungen entstanden sein?


    durch Abkratzen des LAckes beim entfernen der Scheibe.


    Zitat

    2. Muss die Werkstatt die Reparatur tragen?


    Ja. Und diesmal muss es ordentlich gemacht werden.


    Die Scheibe muss wieder raus, dann muss der Rost vollständig entfernt werden.
    Danach muss ein ordentlicher Neulack aufgebaut werden.
    1. Schicht: Rostschutz
    2. Schicht: Unterlack
    3. Schicht: endgültiger Lack.
    3a. Falls es sich um nen Metalliglack handelt muss noch der Klarlack aufgetragen werden.
    4. Auftragen des Primers
    5. Auf d er Scheibe wird der Wulst aus Klebemasse in einem Durch und in ausreichender Dicke aufgetragen.



    Das ganze kann man ordentlich nicht so hintereinander durch machen, da nach jedem Lackauftrag Trocken- und Ablüftungs-zeiten von mindestens 4 Stunden beim Rostschutz, von 8 Stunden bei den einzelnen Lackschichten und von mindestens 24 Stunden vor dem Auftragen des Primers auf die letzte Lackschicht eingehalten werden müssen.


    Hält man diese Zeiten nicht ein, hält die Scheibe nicht, der Lack löst sich vom Fahrzeug und der Rost fängt von vorne an.


    Lass dich nichnt abwimmeln mit kürzeren Arbeitszeiten!
    Das sind VW Vorgaben, die mir meine freundliche Werkstatt so genannt hat.


    Nach dem Einkleben muss das Fahrzeug übrigens auch noch ein paar Stunden unbewegt stehen.
    Also nicht mal eben raus ausd er Halle gefahren werden, damit man den nächsten machen kann.
    Diese Standzeit hat sich allerdings im Lauf der Jahre durch Veränderungen des Klebers etwas verkürzt und muss nicht mehr 8 sondern nur noch 4 Stunden betragen.


    Ich hab das an meiner Dicken auch schon alles durch.
    Nach 6 Frontscheiben und einer Heckscheibe weiss man dann auf was man achten muss.


    Zitat

    3. Wo ich nun Rost an der Scheibe habe, kommt der immer wieder?



    Wenns nicht so gemacht wird wie ichs beschrieben habe ganz sicher.


    Bei meinem Freundlichen mussten sie schon mal nen T4 verschrotten weil der Scheibenrahmen völlig weggerostet war. Da nen neuen reinzuschweissen übersteigt dann doch manchmal den restwert der älter werdenen Autos....




    alla dann Fridi

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hallo Tim,


    typisches Problem von wegen Null Bock und schlampiger Arbeit.
    Ne Scheibe rauszuschneiden, ohne den Lack zu verletzen, dauert eben seine Zeit und kann praktisch nur mit 2 Mann, die sich beide auskennen und auch noch blind verstehen sollten bewältigt werden.
    Speziell beim Nasenbär ist das noch ne Ecke komplizierter......


    Primer greift den Lack an?? Hey, Scheiben werden seit 30 jahren geklebt.
    Wenn dir einer so kommt solltest du besser sofort die Werkstatt wechseln, der hat dann nämlich keine Ahnung. (Oder vorher beim Lackaufbau gepfuscht. :wall: )


    Werkstatt wechsel ist bei dir natürlich schwierig....


    Also must du da wohl durch.
    Im Einzelnen heißt das technisch:


    Scheibe raus.
    Rahmen Sandstrahlen.
    Sicherheitshalber Fertan auf die befallenen Stellen, falls das Strahlen noch irgendwelche tieferen Rostpocken übriggelassen hat.
    24 Stunden warten.
    Fertan abwaschen / trocknen.
    Grundieren.
    ?? Stunden warten.
    Fillern.
    ?? Stunden warten
    Lackaufbau.
    ?? Stunden waretn.
    GGf. Klarlack.
    ?? Stunden warten. Neuer Lack ist aber auch dann noch weich und nicht unbedingt als Klebegrundlage geeignet. Ausserdem drückt sich die Dichtung möglicherweise binnen einiger Tage im weichen Lack ab. (Hatte ich auch schon mal.)


    Scheibe einkleben. In Einem Zug, mit neuen nicht abgelagerten Klebematerialien
    und 2. Mann. Mit neuer Dichtung! In der Alten hängt ja mittlerweile Rost in den Poren.


    Wartezeiten sind abhängig vom verwendeten Material.
    Bedenke aber, daß die dort angegeben Zeiten nicht berücksichtigen, daß du da jetzt ne Scheibe aufklebst. Das ist was anderes, wie grundlegend regenfest...
    Aber dafür gibts Produktadatenblätter oder Herstellerhotlines.
    Scheibenklebesets laufen relativ schnell ab und müssen auch sehr zügig verarbeitet werden. Das ist speziell bei den großen Busscheiben tricky.
    Ausserdem muß der Bus mit eingeklebter Scheibe erst mal stehenbleiben.
    Dann sollte er aber meiner Meinung nach auch noch nicht gleich bei diesen Temperaturen ins Freie. Chemische Reaktionen und Kälte vertragen sich nicht wirklich.


    Am besten, du fähst da während der arbeiten jeden Tag vorbei und schaust dir das an. Sonst pfuschen die (möglicherweise) genauso wie beim ersten mal, was unter dem neuen Lack aber möglicherweise erst nach 1 bis 2 Jahren auffällt, wenns zu spät ist.


    Notfalls die KFZ Schiedsstelle oder einen KFZ Sachverständigen einschalten.
    Hier gehts um richtig viel Geld, wenn das ordentlich gemacht werden soll.
    Oder um viel Geld, daß du verlierst wenns nicht gemacht wird.


    Leider kommts aber auf jeden Tag an. Der Rost frisst speziell bei diesem Wetter (zumal an der Küste) unaufhaltsam weiter.


    Gruß, Thomas

  • Das habe ich auch schon gehabt, an einem T4 aus 1994. Habe das (bewußt) in einer VW-Werkstatt reparieren lassen und die haben ca. 1 Jahr später das Ganze dann auch auf Garantie/Kulanz nochmal gemacht, allerdings mit dem Kommentar: der Scheibenrahmen ist in einem so schlechten Zustand, nochmal geht das nicht. Im Moment sieht es aber sehr gut aus!
    Gruß aus dem Ruhrgebiet

  • Solide gemacht wird das, indem man die Scheibe rausnimmt, den Rahmen säubert, passiviert, grundiert und lackiert. Dann wird nach vollständiger lackhärtung (also frühestens 2 Tage später) geklebt.


    Diese methode wirst Du aber kaum mal antreffen. Meist heißt es nur: "2h dann können Sie wieder fahren." Dawird am Rahmen gar nix gemacht - außer halt Beschädigen beim Ausbau der Scheibe. Begründung ist dann oft: Ist doch eh ne alte Gruke.


    Na ja, wer's sich bieten läßt...


    Gruß
    Roman


    PS: Grundierung und Lackierung muß/sollte mit einem durchhärtenden 2-K-System auf Epoxyd-Basis erfolgen (und dünn!!!). Nur dieser Lackaufbau ist vollständig inert in Bezug auf die Klebesätze.