T4 California 2002 - 2 Shunts durchgebrannt hintereinander und defektes Ladegerät

  • Hallo liebe Buswelt,


    bevor ihr alle denkt: schon wieder ein Problem mit dem Shunt, kann ich euch sagen, dass ich das Problem so in noch keinem Forum gefunden habe.


    Vor kurzem bemerkte ich, dass die E153 jetzt durchgehend 14,4V anzeigt, egal ob Motor läuft, Motor aus oder externe Stromzufuhr.
    Verbraucher an der Zweitbatterie können nicht mehr angeschaltet werden (Hängt die E153 eigentlich nicht auch an der Zweitbatterie? Woher bekommt die ihren Strom?).
    Laut E153 gibt es sofort einen Spannungsabfall, wenn ein Verbraucher angeschaltet wird, bis dann schlussendlich das Display ganz aus geht.
    Also dachte ich, die Zweitbatterie wäre hinüber und hab mir kurzerhand eine neue gekauft.
    Gesagt getan, eingebaut und siehe da... immer noch alles tot.
    Nun fing ich an intensivere Ursachenforschung zu betreiben. Mithilfe von anderen Foreneinträgen konnte ich dann sehr schnell das Problem ausfindig machen.
    Wie schon so oft, war auch bei mir der Shunt durchgebrannt. Fast schon erleichtert, dass es "nur" der Shunt war besorgte ich einen neuen und baute ihn ein.


    Alle Camping-Verbraucher funktionierten danach wieder als wäre nie was gewesen...
    ...sie funktionierten genau eine Nacht lang, nämlich bis ich morgens den Motor startete.


    Genau im Moment des Startens brannte der neue Shunt genau so durch wie der alte durchgebrannt war.


    Also musste was anderes die Ursache sein und mit reinem Ersetzen des Shunts ist es bei mir nicht getan. (An der Stelle möchte ich auch drauf hinweisen, dass es wahrscheinlich eine gute Entscheidung von mir war auf den neuen Shunt zu warten und ihn nicht einfach nur "mit einem dicken Kabel zu überbrücken, weil er eh nur für die Kapazitätsanzeige im Display zuständig ist" wie in mehreren anderen Threads "empfohlen" wird. Was wäre dann wohl durchgebrannt...?)


    Nach einer erneuten Ursachenforschung konnte ich feststellen, dass das Ladegerät auch nicht (mehr) funktioniert. Weder das Ladesymbol in der E153 wird angezeigt, noch ist eine Ladespannung an der hinteren Batterie messbar.
    Habe das Ladegerät ausgebaut und konnte keine sichtbaren Mängel feststellen.
    Jetzt weiß ich allerdings nicht ob das Ladegerät aus dem gleichen Grund kaputt ist wie der Shunt oder ob der Shunt kaputt ist wegen dem defekten Ladegerät.


    Da ich total ratlos bin und nicht wirklich weiß, was ich noch machen könnte, habe ich noch mal einen Shunt bestellt um ihn einzubauen, aber wenn das Ladegerät ausgesteckt ist.
    Würde der Shunt dann ganz bleiben, weiß ich ja eigentlich ziemlich sicher, dass das defekte Ladegerät Schuld ist, dass 2 Shunts durchgebrannt sind.
    Den neuen Shunt habe ich gestern bestellt, spätestens Anfang nächster Woche teste ich das Motor starten ohne defektes Ladegerät im Stromkreis.


    Das Trennrelais habe ich auch geprüft. Es scheint seinen Dienst noch so zu verrichten wie es soll (wie im Wiki angegeben).
    Wenn ich den defekten Shunt kurzzeitig überbrücke (Motor aus, damit Relais offen!) funktionieren alle Campingverbraucher wie gehabt.
    Auswirkung auf den Motorstromkreis scheint es auch keine zu geben. Ich fahre schon eine ganze Weile so durch die gegend und der Motor geht jedes mal ohne Probleme an (vordere Batterie hat normale Spannungswerte).


    Hat jemand von euch eine Idee was die Ursache von allem sein könnte?
    Hat jemand eine Idee was ich noch überprüfen, messen, durchpiepsen, ausprobieren könnte um Sachen ausschließen oder genauer bestimmen zu können?
    Könnte es irgendwie was mit den hohen Strömen zu tun haben, die auftreten wenn der Motor gestartet wird? Aber wieso passiert das dann erst jetzt?


    Ich hoffe mir kann jemand einen Tipp geben. Drei Werkstätten bei mir im Umkreis konnten es nämlich nicht :D


    Wünsche allen ein schönes Wochenende
    Grüße
    Bob

  • Hallo


    Der Shunt stellt doch die Masseverbindung des Zweitbatterie-Stromkreises her.
    Ich vermute mal, das irgendwo Masse fehlt oder nicht gut ist.


    Die Sicherung im Ladegerät und die Sicherungen hinterm Fahrersitz sind alle in Ordnung?

  • Es scheint so zu sein, daß durch den Zündschlüssel beide Batterien zusammengeschaltet werden (einfacher mechanischer Ersatz für ein Trennrelais) und der Shunt beim Startvorgang überlastet wird. Ich würde auf eine schlechte Masseverbindung am Motor (getriebeseitig) tippen, dann läuft die gesamte Messe über den Shunt, der brennt duch. Also: Masseband zwischen Getriebe und Karosserie prüfen.
    TobiasABL

    Multivan I ACV Typ: 7DCMK2 Modelljahr 1999 Produktionsdatum 09.09.1998 seit 01/2018 Kastenwagen Wohnmobil Pössl 2WinVario auf 2,0 HDI Citroen Jumper EZ 08/2017 Euro6 SCR Filter

  • Hi,


    es gibt Verbraucher, die erst bei einer bestimmten Spannung anlaufen, nämlich der Kühlschrank und die Standheizung. Evtl. begründet dies das Durchbrennen nach dem Motorstart.


    Zum anderen würde ich noch folgendes prüfen:

    • Trennt das Trennrelais?
    • Wann schaltet das Trennrelais?
    • Sind die Sicherungen verbaut, speziell die Sicherung in der Verbindung der beiden Batterien? Und haben sie den korrekten Wert?
    • Masseverbindung Startbatterie (Spannungsmessung zwischen Minuspol und Motorblock beim Startvorgang)

    Theoretisch wäre auch folgendes Szenario möglich: Masseschluss der Verbindungsleitung zwischen Startbatterie und Trennrelais. Sicherung bei Startbatterie löst aus / Kabelschuh brennt ab, und das Trennrelais schaltet sozusagen bei Motorlauf durch. Allerdings dürfte das Trennrelais das nicht oft mitmachen. Das Ladegerät liefert max 10A und hat eine interne 15A Sicherung, sollte also deutlich vor dem Shunt aufgeben.


    Viel Erfolg


    Tomy


    P.S. Ladegerät ohne Funktion ohne Geruch deutet sehr auf Schalttransistor primärseitig (dann meist auch die Sicherung und /oder der Gatewiderstand durch) oder ein Anschwingproblem.

  • Hallo!


    Ich vermute mal, dass aufgrund eines defekten Trennrelais (veränderte Schaltschwellen) beide Batterien ständig parallel geschaltet sind. Dadurch fließt beim Starten etwa der halbe Anlasserstrom (ca. 150A) durch die Zweitbatterie und bringt den "Shunt" zum Auslösen.


    Gruß,
    Tiemo

  • Hi,


    dann müsste aber die Absicherung des Verbindungskabels auslösen, und 150A halte ich auch für Übertrieben (das wäre der gesamte Widerstand, inkl. Kabel, Shunt und Innenwiderstand der Batterie < 0.1 Ohm).


    Tomy

  • Hallo Tomy!


    Na, ich rechne einfach Anlasser 280A (nachgemessen bei meinem), Nachglühen ca. 50A (ok, entfällt beim TDI...) und das dann einfach auf beide Batterien aufgeteilt, also grob halbiert.
    Ok, die Verdrahtung zur hinteren Batterie ist länger, also niederohmiger, dafür hat sie aber die größere Kapazität und den geringeren Innenwiderstand, also doch ca. halbe/halbe Aufteilung.
    Bei mir ist kein Shunt verbaut und als mal das Relais geklebt hat und nicht trennte, hat nach einem etwas längeren Startversuch die Verkabelung zwischen den beiden Batterien (6qmm) gequalmt. Sowas geht also...


    edit: Ahso, das Verbindungskabel selbst ist auch noch mal abgesichert? - OK, dann gibt es ein Rennen, wer zuerst durchbrennt ;)


    Gruß,
    Tiemo

  • Hi,


    es wurden verschiedenste Versionen verbaut. Aber mit 6qmm und langer Leitung und einer Versorgungsbatterie (mit höherem Innenwiderstand, da Versorgungsbatterie) halte ich alles > 100 A für illusorisch.
    Habe mich jetzt nochmal kundig gemacht, anscheinend wurde nie eine Sicherung (außer dem Shunt :) verbaut.... daher könnte das mit dem Durchbrennen beim Startversuch durchaus möglich sein..


    Tomy