Motor (ACV) - Dieselpumpe reparabel?

Hallo,

gestern nachmittag ging mir fern der Heimat im Schiebetrieb auf einem kleinen Pass der Motor (ACV, Bj.2003) einfach aus und seit her nicht wieder an.

Der einen kompetenten Eindruck machende Meister in der hiesigen freien Werkstatt hat den Fehlerspeicher ausgelesen: Temperaturgeber G62 gelegentlich Kurzschluß nach Plus, sonst nichts. Wegfahrsperrre auch keinen Fehlereintrag. Sicherung für die Motorsteuergruppe war auch nicht defekt. Am Dieselventil an der Einspritzpumpe und dem besagten Geber G62 liegen 12 Volt Spannung an. Diesel ist auch im Tank (geprüft).

Dann hat er Startpilot in den abgezogenen Schlauch am LLK gesprüht während ich den Zündschlüssel herumdrehte und der Motor lief, ging aber nach Sprühende wieder aus. Dann hat er die kleine Feder im Ventil an der Einspritzpunpe raus genommen, um die dauerhafte Treibstoffversorgung zu gewährleisten. Hatte keinen Effekt, der Motor sprang nicht an. Dann hat er die Leitung auf der Ansaugseite geprüft, kein Unterdruck feststellbar.

Jetzt ist er mit seinem Latein am Ende und empfahl das Abschleppen in eine nahe gelegene VW-Werkstatt. Bevor ich mit dem Freundlichen dort in Verhandlung trete, hätte ich gerne gewußt, ob die Dieselansaugung in der Einspritzpumpe reparariert werden kann oder ob ein Austausch des kompletten Teils ansteht.

Oder fällt jemandem noch eine mögliche Fehlerursache ein? Dann ruhig her mit den Tipps. Hätte nämlich nichts gegen baldige Fahrbereitschaft, da ich mir meinen Urlaub durchaus auch außerhalb von Werkstätten vorstellen kann.

Außerdem bin ich mir gar nicht sicher, ob ich mich zum Freundlichen oder besser zu einem Boschdienst abschleppen lassen sollte, falls für den Fehler wirklich nur die Einspritzpumpe in Betracht kommt.

Danke für euer Tipps, Ohm.

Servus Multifornia,

Zitat

Der Zahnriemen für die ESP ist aber noch komplett?

das hat weder der Mechaniker, zumindest daß es mir aufgefallen wäre, noch ich, da bin ich mir sicher ;-), nachgeschaut.

Bin gerade zwecks Internet und Telefon bei Freunden, Auto steht aber nur wenige Kilometer weg. Muß ich nachher so oder so noch hinradeln, dann schaue ich gleich mal.

Danke für den Hinweis, Ohm.

Servus Multifornia,

Zitat

Der Zahnriemen für die ESP ist aber noch komplett?

das war der entscheidende Hinweis, er ist ab. Nochmals danke für den Tipp.

Der Meister in der freien Werkstatt ist ab morgen diese Woche ziemlich ausgelastet. Außerdem will er den Riemen der ESP nicht alleine, sondern nur im Verbund mit dem großen Zahnriemen wechseln, da nach seiner Erfahrung sonst der Motor nicht gut laufen würde. Gibt es dafür wirklich Anhaltspunkte? Kann mich nicht erinnern, in der Richtung schon mal was gelesen zuhaben.

Andererseits stehen inzwischen 91.000 km auf der Uhr und so allmählich rückt der Wechsel des Zahnriemens für den Nockenwellenantrieb in Blickweite. Kommt halt etwas überraschend.

Viele Grüße, Ohm.

Servus Ralf,

Zitat

Die Frage ist, warum ist er schon so 'früh' gerissen, oder ist eine der
beiden Rollen defekt? Das solltet ihr unbedingt prüfen.

das hatte ich mich auch schon gefragt warum der ESP-Riemen schon mit 91.000 km über den Jordan gegangen ist. Hatte mir gestern auch den von dir netterweise verlinkten Artkel bereits angeschaut. Allerdings war mir die Spannrolle als mögliche Ursache dabei nicht bewußt geworden. Deshalb heißen Dank für die Anregung. Die werde ich vorsorglich im Rahmen der Reparatur mit auswechseln lassen.

Die am Threadeingang erwähnte Dorfwerkstatt ist diese Woche ausgelastet, hat mir der Meister gestern abend offenbart. Er hatte allerdings schon während der Fehlersuche angedeutet, daß es bei ihm ab heute zeitlich knapp zuginge. Jetzt stehe mit dem nächstgelegenen Freundlichen und einer freien Werkstatt (Betreiber hat auf VW gelernt) in der Nähe wegen eines verbindlichen Angebots in Kontakt.

Viele Grüße, Ohm.

Servus EugenR,

Zitat

Wo sind wir denn geographisch?
Gruß aus Stuttgart

all zu weit hättest du es aus der Landeshauptstadt nicht gehabt. Der Bus stand (man beachte die Vergangenheitsform) im mittleren Schwarzwald im Kinzigtal.

Danke für die Nachfrage, Ohm.

Servus RalphCC2,

Zitat

Die Riemen würde ich, auch wegen Gewährleistungsfragen, nur noch im NFZ
mache lassen. In der Regel sind die auch nicht teurer als eine Freie, die
oft etwas länger braucht.

das Verhältnis zwischen dem Angebot des Boschdiensts, als solcher stellte sich dann die Werkstatt vor Ort heraus, und dem (wirklich) Freundlichen verhielt sich wie 3:4. Für mich waren das bare 200 Euronen Unterschied. Abschleppen von der ersten Werkstatt zu Bosch war dabei als Zugabe mit drin. Bei VW wäre das wegen des Verlusts der Mobilitätsgarantie (Kundendienst war um einen Monat überzogen und 3.000 km über dem vom Werk vorgesehenen Wartungsintervall) noch zusätzlich fällig geworden und ich hätte wegen der urlaubszeitbedingten Überlastung noch bis kommenden Montagabend warten müssen - das Killerkriterium. Jetzt ist der Bus seit Mittwochabend wieder fahrbereit. Ich habe halt nur jetzt Urlaub.

Der Boschler stellte von sich aus die richtigen Fragen (Wollen Sie die Wasserpumpe mit tauschen (hat er empfohlen)? Was tun, sollte die Ölpumpe ("Ihr Motor hat bei dem Baujahr ja schon die Metalldichtung" ) lecken? Alle Spann rollen erneuern? usw.) Mein Bus war zehnte Zahnriemenwechsel alleine dieses Jahr (Eigenaussage). Also über eine gewisse Erfahrung schien die Werkstatt schon zu verfügen.

Mit der ausgeführten Arbeit bin ich bis auf eine Ausnahme zufrieden. Ich hatte mündlich vereinbart, daß die Diamantscheibe, die 4 Schrauben N 014 726 3 und die Zentralschraube mit ersetzt werden. Tatsächlich wurde dann nur die zentrale Dehnschraube ausgetauscht. Laut dem Chef wäre das Komplettprogramm nur bei dem "kleineren" Motor notwendig, nicht aber beim ACV. Nächstes Mal bin ich schlauer und schreibe das, was ich unbedingt will, in die Auftragsbestätigung rein. Wobei ich aber klar zum Ausdruck bringen muß, daß der Mann nicht den Eindruck macht, man müsse alles schriftlich mit ihm vereinbaren.

Nicht daß ich über den absoluten Betrag glücklich gewesen wäre, aber jedenfalls habe ich für ganze Aktion, plus Wechsel des Temperaturgebes G62 (gelegentlicher Kurzschluß), Simmerring, Long Life-Öl und ein paar Filtern gleich viel wie bei meinem (aller, aller-)letzten Kundendienst beim Freundlichen daheim bezahlt. Interessant empfand ich auch den unterschiedlichen Stundensatz. Zu Hause liegt der um 33 Euronen höher.

Die Überlegeung wegen der Gewährleistung hatte ich auch angestellt, denke aber bei einem Boschdienst stehe ich gleich schlecht oder gut wie bei VW da. Vertragspartner ist so oder so immer die ausführende Werkstatt und nicht die Organisation dahinter. Wobei da vielleicht verbandsintern noch andere Qualitätskriterien und Druckmittel gelten könnten.

Nochmals vielen Dank an alle Antworter. Ihr wart mir eine wirkliche Hilfe.

Viele Grüße, Ohm.