HILFE - Einspritzpumpe kaputt

  • Hallo zusammen,


    mein AHY BJ'99 hat mich heute richtig geärgert. War wg. Startprobleme beim Freudlichen mit Verdacht auf falsch eingestellten Förderbeginn unter Garantieleistung. Daraus wurde eine kaputte Einspritzpumpe. Sie muss erstezt werden - Kostenpunkt ca. 2000 EUR. Ich überlege, das Auto wieder zusammenbauen zu lassen (keine Ahnung was es kostet, und das nach dem ich knapp 200 gezahlt habe für die Feststellung des faschen Förderbeginns) und eine Gebrauchtpumpe zu kaufen. Aber ich weiss nicht wo ich sie dann einbauen lassen soll. Was würdet ihr empfehlen? Wie komme ich an gebrauchte Pumpen? Komme ich trotzdem unter den 2000 abzgl. Leerkosten für den Wiederaufbau der falschen Pumpe.


    Danke und Grüße
    Hamfor.

  • Moin,


    ich würde mich zunächst nicht um eine andere ESP kümmern, sondern um eine vernünftige Fehlersuche. ESP-Defekte beim TDI sind selten. Zwar findet man ab und an etwas im Fehlerspeicher (z.B. Fehler Mengenstellwerk). Die Ursache liegt in der Regel aber vwoanders (Kraftstoffversorgung).
    Welche Fehler wurden denn diagnostiziert?


    Zum Fehlerauslesen und Co.: ein Interface für die Diagnoseschnittstelle kostet ca. 20 Euro (Software inklusive). Damit kann man praktisch alles machen, was auch die Werkstatt kann.

  • Hallo UdoZ,


    danke für deine schnelle Antwort. Ich gebe dir mal hier die Vorgeschichte:


    Die Startprobleme kamen nach dem Durchfahren einer etwas heftigen Querbeule auf der Straße ("Verlangsammer") im Ausland. Ich weiss nicht, ob sowas der Grund für irgend einen Defekt ist. Auf jeden Fall hatte ich im Forum eine Diskussion gestartet, was das sein kann. Wir haben in dem Zusammenhang erstmal die Elektrik gepfrüft. Dann haben wir den Kraftstofffilter gewechselt ohne Ergebnis. Dann die Kraftstoffleitungen nochmal geprüft, da wir einige (sehr wenige) Luftblasen bemerkt haben. Auch kein Ergebnis. Dann haben wir den Tankgeber geprüft, war i.O. Zustand nagelneu. Dann sind wir zum Kraftstofffilterverntil gegangen und ersetzt. War nichts hinzukriegen. Dann bin ich prompt nach Rückkehr vom Urlaub zum Freundlichen gegangen. Er hat richtig festgestellt, dass der Zahnriemen vor kurzem gewechselt wurde (den hatte ich vor ca. 10tkm gleich nach dem Kauf des Busses wechseln lassen). seine Vermutung war, dass beim Wechsel der Förderbeginn nicht richtig eingestellt wurde und hat empfohlen zum Freundlichen zu gehen, der den Zahnriemen gewechselt hat und über die Garantie reparieren zu lassen, aber gleich die Rechnung über knapp 200,- ausgestellt - auf der Rechnung steht die falsche Einstellung des Förderbeginns. Ich bin dann mit der Rechnung zum zu diesem gegangen die den Garantiefall gemeldet. Dieser hat sich heute die Sache angeschaut und mir gesagt, es liege an der Einspritzpumpe selbst und nicht an einer Falscheinstellung des Förderbeginns, es ist ein Verschleißproblem und ist somit kein Garantiefall. Seine Begründung ist, dass der Förderbeginn sich immer wieder von selbst verstellt und sowas nicht eine initiale Falscheinstellung des Förderbeginns als Ursache haben kann, sondern Verschleiß. Jetzt muss ich dann entscheiden, für 2000,- eine neue Pumpe einbauen zu lassen oder das ganze wieder zuzumachen (dann wieder eine Rechnung, wer weiss wie hoch sie ist).
    Deshalb bin ich irgendwie ratlos:
    - Wird auf Basis seiner Feststellungen der Garantiefall wirklich ausgeschlossen? Sonst könnt ich ja da weiterverhandeln.
    - Falls nein, soll ich weitere Prüfungen bei ihm machen lassen (mit dem Risiko, die Rechnung umsonst in die Höhe zu treiben), oder soll ich zusammenbauen lassen?
    - Wenn zusammenbauen lassen, dann wie finde ich allein die richtige Ursache? Denn Kleinigkeiten kann seit dem Kauf immer mehr aber Einspritzmpe trau ich mir nicht zu selbst zu machen.


    Ach ja hatte bei den ersten Prüfungen selbst festgestellt, dass die Vakuumpumpe klackert (mithilfe des Forums :) ). Aber das hat mit den Startproblemen vermute ich nichts zu tun.


    Irgendwie etwas verzwickt....


    Hoffe auf Ideen....


    Dank & Grüße
    Hamfor.

  • Woran hat die Werkstatt denn festgestellt, dass die Pumpe defekt ist ?
    Und warum wird behauptet, dass sich der Förderbeginn "immer wieder" verstellen wird ?
    Woher will die Werkstatt das wissen ?


    Wenn ich mir die Sache so durchlese, riecht es gewaltig nach Abzocke.
    Die Werkstatt will bzw. kann ihre eigenen Fehler nicht eingestehen, weil sie dann draufzahlen würde.
    Stattdessen will sie dem Kunden eine teure Einspritzpumpe verkaufen.
    Klar dass der Motor hinterher wieder läuft. Aber zu welchem Preis ?


    Solange ich denken kann, hat es noch nie einen Fall gegeben, dass sich der Förderbeginn infolge einer defekten Pumpe "immer wieder" verstellt hat.


    Was das Schlagloch damit zu tun haben könnte, weiß ich jetzt allerdings auch nicht. Für den Motor jedenfalls dürften das Peanuts gewesen sein, denn der kann ganz andere Beschleunigungen ab, ohne das was kaputt geht.

  • Moin,


    [...]


    Mal von innen aufgezogen:
    a. Der Förderbeginn wird in der ESP durch den Spritzversteller bestimmt, dessen Position wiederum vom Motorsteuergerät über das Ventil N108 (Einspritzbeginn). Verschleiß kann es hier eigentlich nur bei der Feder geben, die den Spritzversteller gegen den Kraftstoffdruck 'verteidigt'. Ok, ist zwar selten, aber möglich. Da würde es aber genügen, diesen Teil der Spritzverstellermechanik zu tauschen (macht VW wohl nicht, aber der Boschdienst). Als Nächstes käme das Ventil N108 in Betracht, das nicht so schaltet, wie es das MSG will; unwahrscheinlich, aber wohl per Eigendiagnose identifizierbar. Das Ventil ist in die ESP geschraubt und kann auch von VW getauscht werden; kostet aber weit über 100 Euro. Das war's denn auch schon ESP-seitig.


    b. Käme nun das MSG, das falschen Input bekommt; z.B. Temperatur, Regelschieberposition. Das ist aber in der Regel über die Eigendiagnose erkennbar.


    c. Und jetzt ist man beim Zahnriemenwechsel. Ein nicht seltener Fehler ist eine falsche Montage der Spannrolle für den ESP-Zahnriemen, der genau diese Symptome eines sich verstellenden Förderbeginns zeigt. Hatten wir doch auch erst vor kurzer Zeit im Forum; mit Bildern, auf denen man die falsche Einbaulage erkennen konnte.



    Mein Fazit: ich würde der Werkstatt nicht glauben. Vielmehr würde ich auf einen Einbaufehler der o.a. Rolle tippen.
    Die Werkstatt soll mal Informationen über die Fehlersuche rausrücken: Fehlerspeicher, Ergebnisse der Stellglieddiagnose(n), Messwerte der Geber, Förderbeginnwerte und dazugehörige Parameter...



    Zitat

    Jetzt muss ich dann entscheiden, für 2000,- eine neue Pumpe
    einbauen zu lassen oder das ganze wieder zuzumachen (dann wieder eine
    Rechnung, wer weiss wie hoch sie ist).


    Was zumachen? VW zerlegt keine ESPs und Ausbauen muss man für die o.a. Überprüfungen maximal den Zahnriemenschutz für den ESP-Zahnriemen; dauert keine 5 Minuten.
    Lass Dir auch mal die Rechnung erklären. Die 200 Euro kommen mir für etwas, was fast ausschließlich über die Eigendiagnose gemacht wird, sehr hoch vor.



    Zitat

    Deshalb bin ich irgendwie ratlos:
    - Wird auf Basis seiner Feststellungen der Garantiefall wirklich
    ausgeschlossen? Sonst könnt ich ja da weiterverhandeln.


    Wenn Du Zugang zum Bus hast, lohnt sicher ein Blick auf die Spannrolle.



    Zitat

    - Falls nein, soll ich weitere Prüfungen bei ihm machen lassen (mit dem
    Risiko, die Rechnung umsonst in die Höhe zu treiben), oder soll ich
    zusammenbauen lassen?


    Wenn der Bus halbwegs normal fährt, würde ich zumachen lassen und mal mit einer anderen Werkstatt reden; inkl. Kostenvorhersage.



    Zitat

    - Wenn zusammenbauen lassen, dann wie finde ich allein die richtige
    Ursache? Denn Kleinigkeiten kann seit dem Kauf immer mehr aber
    Einspritzmpe trau ich mir nicht zu selbst zu machen.


    Vielleicht mit Hilfe aus dem Forum. Wo wohnst Du?
    Auch ein Interface für die Diagnose wäre sehr hilfreich. Du misst, wir interpretieren ;)

  • Hallo UdoZ, hallo Bernd,


    super, vielen Dank fuer Eure Antworten. So hätte ich ein Paar Informationen mit denen ich mit der Werkstatt reden könnte. Ich würde also die Prüfergebnisse einfordern und bei immer noch nicht Einsehen wieder zusammenbauen lassen. Dann müsste ich eventuelle Fehler später reklamieren können. Die Frage ist was muss man vorab beachten, damit evtl. später festgestellte Fehler wieder reklamiert werden können? Vielleicht eine Bestätigung der Prüfung bei allen genanten Sachen...


    Und noch eine Frage, wie komme ich an diese Interface und Software? Habt ihr einen Link? Das mit dem messen hat Klaus-TDI in meinem damaligen Beitrag zu den Startproblemen (auf Multifornia) auch schon erwähnt. Wäre über jede Hilfe zu diesem Thema natürlich sehr dankbar. Ich hoffe es klappt. Wohne in München.


    Viele Grüße
    Hamfor.

  • Hallo Hamfor,


    Zitat


    Die Startprobleme kamen nach dem Durchfahren einer etwas heftigen
    Querbeule auf der Straße ("Verlangsammer") im Ausland.


    Das klingt doch nach: Durch den Schlag hat sich die falsch eingebaute Spannrolle gelöst.


    Ich sehe mich darin bestätigt, möglichst keinen Fremden an meinen Bus zu lassen...


    Grüße
    Peter

    MVII Generation AXG,111KW 2002 AHK Umgebaut zum Dive-o-Mobil +RPF, ergo GRÜN!

  • .....ich bin zwar nicht direkt in München, aber viele Münchner verschlägt es am Wochenende in die Oberpfalz. Solltest Du einer davon sein, kann ich Dir Deinen Bus mal datentechnisch aushorchen.........nur mal so als unverb. Angebot ;)

  • Hallo zusammen,


    danke für Eure Antworten, und Crosstom für das Angebot. Ich schaue gerne wie es sich machen lässt.


    Eigentlich wollte heute schreiben, dass es doch nicht an der Einspritzpumpe lag, sondern der lockeren Spanrolle und dass es unter Gewährleistung geht. Aber die VW-Werkstatt hat die Stimmung verdorben. Seit vorgestern jeden Tag eine andere Aussage. Nach der Aussage mit der Einspritzpumpe und des nicht einstellbaren Förderbeginns von vorgestern hatte ich gestern verärgert sie gebeten, den Förderbeginn einzustellen und mir den Buss zu geben. Erstmal ok, dann ein Paar Stunden später die Aussage, sie vermuten doch eine lockere Spanrolle mit 4 Stunden Arbeitsaufwand. Daraufhin meine Aussage ok auch unsere Vermutung, dann bitte unter Gewährleistung reparieren. Das wollten sie nicht so richtig schlucken aber dann doch Gespräch beendet. Heute dann die Aussage doch nicht die Rolle, sondern die doch Einspritzpumpe und Bus so ohne Reparatur zusammengebaut. Ihre Festellung - fast - wörtlich auf der Rechnung: "Förderbeginn kann nicht eingestellt werden. Messwert laut xxx (habe ich vergessen!) ist 255. Befund Einspritzpumpe defekt!". Kann es sein? Kann es sein, eine defekte Einspritzpumpe führt dazu, dass der Förderbeginn nicht einstellbar ist? (laut ihre Aussage: "er verstellt sich immer wieder, sobald man Gas gibt"). Und sie sagen, die Pumpe weil der Bus raucht.


    Was meint ihr? Ich möchte gerne auf mein Gewährleistungsrecht bestehen, deshalb möchte ich wissen, ob die Aussagen der Werkstatt bestand haben.


    Danke & Grüße
    Hamfor.



  • Die "255" ist keine Fehlernummer, sondern ein Quasi-Förderbeginnwert.
    255 sagt: Förderbeginn gemessen außerhalb möglichem Einstellbereich.
    Wird vom VAG 1551 bzw. VAG COM als FB-Wert angezeigt.


    Mittlerweile leidet Dein T4 an "Gewährleistungsrecht".
    Dieses Zauberwort verhindet offensichtlich eine saubere Schadenseingrenzung. :D :D
    Jedenfalls fällt Deiner Werkstatt immer etwas neues ein, und diesen Begriff zu umgehen.



    Grüße
    Klaus-TDI