ABL: Öl tropft aus Ansaug-Schläuchen

  • Hallo,


    beim ABL 1.9TD, Bj. 94, 165000km tropft seit ca. 5000km Öl vor allem aus dem Schlauch vom Turbo zum LLK (vom Vorbesitzer nachgerüstet). Öl ist auch in den andern Schläuchen des Ansaugtrkts und im LLK. es ist nicht viel, ca. 0,2L/1000km. Wenn man den Ventildeckel alls 250km sauber wischt, läuft nichts den Block hinunter.
    Der Turbo hat kein axiales Spiel, aber mindestens 1,2mm Radiales Spiel (ist schwer zu messen). Die Ratschläge zur Diagnose aus dem T4-Wiki habe ich befolgt, soweit ich konnte. (Luftfilter neu, Ansaugwege überprüft, Überdruckdose gereinigt und geprüft, vor 2000km von 5W-30 auf 10W-40 Öl umgestiegen, Turborad läuft frei und die Schaufeln berührungslos)
    Ich dachte daraufhin, es ist wohl ein beginnendes Problem mit dem Turbo, auch weil mir die Werkstatt zu einem Tausch riet. (Den darauf besorgten Turbo aus China habe ich wegen an einer Stelle genauso großen Radialspiels und Anlaufen der Schaufeln am Gehäuse wieder zurückgegeben). Nach dem Lesen entsprechender Forumsbeiträge bin ich mir aber nicht mehr so sicher. Was denkt das Forum?


    Vielen Dank!

  • An meinem ABL war seiner Zeit auch Öl im Ansaugtrakt. Hast du schon mal nachgesehen, ob VOR dem Turbo, dort wo die Kurbelgehäuseentlüftung einmündet auch schon Öl in passender Menge vorhanden ist? Könnte durchaus sein, dass sich Öldampf und eine leichte Undichtigkeit am Turbo addieren!! Der Turbo sitz halt im Ölkreislauf druckmäßig direkt hinter dem Filter, dort wo der höchste Druck im System ist. Daher saftet er bei der geringsten Undichtigkeit. Einen "China- Turbo" würde ich auch nicht einbauen... Ich habe den Turbo gewechselt und habe damals einen Tauschturbo von Schlütter Turbolader aus Troisdorf bezogen. Der war sehr gut, hatte keinerlei Spiel oder so, wurde dann aber von einer VW- Werkstatt kaputtrepariert. Die Ölleitung die ich auch erneuert hatte war undicht, ich auf Urlaubsfahrt, also zu VW hin, die haben die Leitung getauscht. Dabei ist wohl Dreck reingekommen, der hat dann binnen 1000Km den Turbo gekillt. Später haben sie sich rausgeredet, und so ohne Rechtsschutzversicherung ist´s halt doof... Schlütter lieferte dann nochmals einen Tauschturbo, mit dem fährt das Bussl wohl bis heute noch... (habs dann verkauft...)
    Gruß TobiasABL

    Multivan I ACV Typ: 7DCMK2 Modelljahr 1999 Produktionsdatum 09.09.1998 seit 01/2018 Kastenwagen Wohnmobil Pössl 2WinVario auf 2,0 HDI Citroen Jumper EZ 08/2017 Euro6 SCR Filter

  • Hallo TobiasABL,
    vielen Dank für den Tipp. Ja, im Schlauch vor dem Turbo ist auch Öl, von der Einmündung der Kurbelgehäuseentlüftung bis hin zum Schlauchflansch am Turbo ist Öl vorhanden. Deshalb hab ich im Wiki zur Kurbelgehäuseentlüftung nachgelesen und folgendes gefunden:
    "Die korrekte Funktion des Entlüftungsventils lässt sich im Leerlauf nach Abschrauben des Deckels des Öleinfüllstutzens rudimentär prüfen: Rauch in Nähe der Öffnung, z.B. von einer Zigarette, sollte in den Öleinfüllstutzen gesogen werden, oder ein Blatt Papier auf Öleinfüllöffnung sollte auf dieser 'festgesaugt' werden. Ist stattdessen ein Überdruck erkennbar, liegt ein Defekt des Ventils oder ein innermotorisches Problem vor."
    Hab eben (nachts um 11:00 mit Stirnlampe an der Bordsteinkante...) diesen Test durchgeführt - das Blatt Papier wird weggeblasen. Soweit ich den Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung sehen kann, ist der in Ordnung, es könnte also das Ventil defekt sein. Da werd ich mir eines besorgen, aber erst übernächste Woche. Weil ich kommendes WE Prüfung in einer Fortbildung habe, muss der Bus solange warten.
    Was aber jetzt schon klar ist: Du hast mit Deiner Vermutung Recht, dass nicht der Turbo (alleine) für das Öl im Ansaugtrakt verantwortlich ist. Ich melde mich, sobald ich Neues weiß.


    Danke nochmal.

  • ich habe damals einfach diesen "Pilz" auf dem ventildeckel getauscht, dann war Ruhe... Gruß TobiasABL

    Multivan I ACV Typ: 7DCMK2 Modelljahr 1999 Produktionsdatum 09.09.1998 seit 01/2018 Kastenwagen Wohnmobil Pössl 2WinVario auf 2,0 HDI Citroen Jumper EZ 08/2017 Euro6 SCR Filter

  • ich habe damals einfach diesen "Pilz" auf dem ventildeckel getauscht, dann war Ruhe... Gruß TobiasABL


    der ist bei mir schon zum wiederholten Mal kaputt:


    Die Klimaleitung berührt ihn fast und die Vibrationen des Motors bewirken dann wohl das reissen des Materials an der Einbaustelle vermute ich mittlerweile.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Hey,
    ich habe so ziemlich dasselbe Problem bei meinem ABL. Erhöhter Ölverbrauch und und zu viel Blow-by. Das Öl findet sich dann auch im Ansaugtrakt. (Bild 1 und Bild 2).


    Ich habe als erstes den total versifften Luftfilter (Bild 3) getauscht und zum Testen den Schlauch vom Druckregelventil (KGE) zum Luftrohr abgezogen und eine Plastiktüte drumgemacht.


    Nach 450km war kein bisschen Öl im Ansaugtrakt (Bild 4 und Bild 5), die Tüte aber voll. Da wusste ich schonmal, dass es nicht der Turbo ist, der aber auch eh vollkommen normales Spiel aufweist.



    Dann habe ich erstmal das Druckregelventil getauscht, was aber auch nichts gebracht hat. Aus meinem Öleinfüllstutzen kommt auch gut was raus. Von leichtem Unterdruck keine Spur.
    Also vermute ich jetzt die Kolbenringe :(


    Mein weiteres Vorgehen:
    Ich habe das Gefühl, dass durch den LuFi Wechsel der Ölvebrauch leicht zurückgegangen ist. Ich werde den jetzt genaustens im Auge behalten und falls es schlimmer wird mir ein Set zur Kompressionsmessung kaufen.
    1l Öl auf 2-3tkm kann ich verkraften und hoffe dass ich dann eine aufwändige Reparatur oder einen Motortausch bis über da Ende meines Studiums herauszögern kann ;)

  • Hallo Fridi, hallo Tobias ABL,


    ja, der "Pilz" scheint im Moment die Schlüsselrolle zu spielen. Vor meiner Fortbildungs-Prüfung letzten Donnerstag habe ich es nicht mehr geschafft, ein neues solches Druckregelventil zu besorgen, habe aber das alte ausgebaut (eigentlich um die Teilenummer zu sehen), sauber gemacht, ein wenig dran rumgeklopft und wieder eingebaut. Und da schau her: der Test mit dem Blatt auf dem Öleinfüllstutzen funktionierte auf einmal - das Blatt wird angesaugt. Zu der Fortbildungs-Prüfung und zurück bin ich etwa 700km gefahren, ohne dass Öl an den Ansaugschläuchen ausgetreten wäre. Da hab ich den Turbo (trotz seines Radialspiels) wohl zu unrecht verdächtigt...
    Und es stimmt - da liegt ein Schlauch auf dem Ventil. Der ist zwar nicht von der Klimaanlage (das Auto hat keine), aber Risse sehe ich an dem Ventil keine, es hat ja auch wieder funktioniert. Da kann ich jetzt ja mal beruhigt weiterfahrn und beobachten.


    Vielen Dank. Ich lerne: Forumsanfragen helfen!


    Grüße
    RudiK

  • Hallo SurfBalu,


    eben habe ich eine mail bekommen, dass ein Freund meines Bruders Dein System mit der Plastiktüte etwas verfeinert hat und zur Dauereinrichtung gemacht hat: er hat in den Schlauch nach dem Druckregelventil einen Öl Auffangbehälter / oil catchtank / Öl sammler (Kosten bei ebay in Edelstahl ab 39,--) eingebaut, leert das Teil, wenn es voll ist und fährt wohl schon eine Weile so.


    Grüße
    RudiK

  • Hallo zusammen!


    Das klingt nach einer Menge Blow By Gasen. Ich hatte gerade genau das Selbe, allerdings bei einem Nissan Terrano 2 mitd em 2.7TDi Motor. Der hat soviel aus dem Öleinfüllstutzen gedrückt, dass es bei laufendem Motor unmöglich war, da Öl aufzufüllen. -Ging alles daneben.
    Letztlich war der Überdruck im Kurbelgehäuse so heftig, dass er das Öl aus der Ölwanne über die Rücklaufleitung nach oben in den Abscheider gepumpt (!!!) und es sich von da aus in den Turbo gedrückt hat.
    Alle Leitungen waren frei, der Abscheider sauber und doch war das Problem letztlich nur über einen Motortausch in den Griff zu bekommen.
    Bis heute weiß ich bei diesem Motor noch nicht woran es lag. -Eine Kompressionsmessung brachte extrem hohe, aber gleichmäßige Werte auf allen vier Zylindern. -Den würde ich übrigens an der Stelle immer wieder machen. Um die Kolbenringe zu analysieren kann man auch einen Schuss Öl durch die Glühkerzen in den Brennraum geben. Sollten die Kompressionswerte dann deutlich höher liegen, liegen verschlissene Kolbenringe als Ursache nahe.


    Bei mir kamen letztlich wohl mehrere Ursachen zusammen. Der Motor wurde mal von einem Haufen Dilettanten geöffnet und falsch zusammengebaut. Unter den Ventilfedern fehlten die Unterlegscheiben, somit konnten sich die Federn in den Kopf einarbeiten. Dichtmasse war in rauhen Mengen appliziert worden, sie fand sich überall, vor allem da, wo sie nicht hingehörte. OT war bei meinem Motor warum auch immer nicht mehr einstellbar. Laut Markierung fehlten noch 5mm bis tatsächlichem OT des 1. Kolben. -Hardware war aber nicht erkennbar krumm... Lagerschalen der Kurbelwelle total verschlissen und KW mit Pittingspuren.


    Meine Vermutung: Durch eine falsch eingestellte ESP wurde zuviel Diesel eingespritzt und damit verdünnte sich das Öl, was letztlich zu einer Schwächung des Ölfilms und entsprechendem Verschleiß führte. Trotzdem waren die Laufbuchsen noch mit Hohnspuren versehen und die Kolben unverschlissen. Vielleicht waren es also bei mir auch nur die Kolbenringe.


    Also würde ich an Deiner Stelle zunächst mal eine Kompressionsprüfung machen, schauen dass alle Leitungen frei sind und auch sonst alles passt. Gerne setzt sich nämlich auch der Rücklauf mit altem Ölschmadder zu. Ich kenne den Abscheider bei Deinem Motor nicht, vielleicht schaust Du mal, ob der vielleicht dicht ist und der Motor dahernicht mehr sauber entlüften kann. Das ist ein Problem bei einigen Motoren (u.a. Volvo 850 etc.).
    Wäre zumindest die günstigste Lösung.


    Viel Erfolg!


    GRuß
    Thomas

    Für den Alltag und die Reisen: VW T4 Atlantis 2.5 TDI AHY Für die Reisen abseits der Straßen: Nissan Terrano R20 2.7TDi mit Dachzelt, Schnorchel, Winde und OME Fahrwerk Für das Grinsen im Gesicht: Ford Mustang, EZ: 1969, 302cui V8,Sound phenomenal, wird restauriert

  • Hallo SurfBalu,


    eben habe ich eine mail bekommen, dass ein Freund meines Bruders Dein System mit der Plastiktüte etwas verfeinert hat und zur Dauereinrichtung gemacht hat: er hat in den Schlauch nach dem Druckregelventil einen Öl Auffangbehälter / oil catchtank / Öl sammler (Kosten bei ebay in Edelstahl ab 39,--) eingebaut, leert das Teil, wenn es voll ist und fährt wohl schon eine Weile so.


    Grüße
    RudiK


    Hey,
    vielen dank für den tollen Tipp. Wusste bis gerade noch nichts von deren Existenz. Ich werde jetzt erstmal auf den nächsten tausend km den Ölverbrauch exakt ermitteln, nachdem ich den Luftfilter gewechselt habe, denke ich irgendwie ist der Ölverbrauch etwas runtergegangen.
    Falls der Verbrauch nicht ertragbar ist werde ich dann wohl die Kompression messen und falls die noch im Rahmen ist werde ich den Ölsammler einbauen. Damit kann man dann wenigstens den Ansaugtrakt sauber halten.
    Meint ihr, dass man das abgeschiedene Öl aus dem Sammler wieder dem Kreislauf zuführen kann? Oder sind da noch andere Sachen von der Verbrennung oder so kondensiert?


    stitch007 Das hört sich ja echt übel an. So schlimm ist es bei mir zum Glück noch nicht. Man merkt aber halt einen Luftzug anstatt des Unterdrucks. Könnten das bei dir nicht die Ventilschaftdichtungen gewesen sein? Gerade wenn die da rumgepfuscht haben und die Kolbenringe noch in Ordnung waren. Naja man wird es wohl nie erfahren.
    Was genau meinst du mit Rücklauf und Ölabscheider und wo sollen die sitzen? Klingt interessant ;)

  • Moin!


    Beim TD27 in besagtem Terrosto (eigentlich ein Terrano 2, aber so rostig, dass er von mir den Spitznamen bekam) sitzt dieser Ölabscheider in Fahrtrichtung links neben dem Kopf. Da geht von oben ein Schlauch vom Entlüftungsventil des Ventildeckels hin. Das Teil sieht aus wie eine kleine Plastikdose, so ca. 8cm hoch. Ganz oben geht also der genannte Schlauch ran und soll den Ventildeckel entlüften.
    In mittlerer Höhe geht dann ein Schlauch ab zum dicken Luftschlauch zwischen LuFi und Turbo (saugseitig). Dieser soll die abgeschiedenen Blow by Gase in den Ansaugtrackt einschleusen.
    Unten, vom Boden der Dose geht ein Schlauch direkt runter zur Ölwanne. Hier soll das abgeschiedene Öl zurück in die Wanne laufen.
    Der Abscheider selber ist ein bisschen wie ein Labyrinth aufgebaut. Die Blow by Gase vom Motor strömen da durch, werden umgeleitet und dabei soll das Öl an den Wänden niederschlagen und nach unten ablaufen, während die leichtere Luft dann einfach weiter durchströmt und angesaugt und verbrannt wird.


    Was bei meinem Originalmaschinisten letztlich hin war, werde ich mit absoluter Sicherheit nicht mehr sagen können. Ich meine es war eine Verkettung ungünstiger Umstände, oder sollte ich es einfach eine Aneinanderreihung von Pfusch nennen?
    Was ich weiß ist, dass der Förderbeginn der ESP falsch eingestellt war. Das erklärt auch den fürchterlichen Dieselgestank im Motoröl und im Steuerkasten. Dann die fehlenden Unterlegscheiben unter den Ventilfedern, die Unmengen Dichtmittel, die sogar in den Ölkanälen lagen, der verpfuschte Kabelbaum zur ESP (das zu richten, davor graut es mir auch noch...) und was nicht noch alles nach kam.


    Aber tröste Dich, beim Motortauschen bekommt man irgendwann sowas wie Routine. Hab für den zweiten Motor noch entspannt 4 Tage gebraucht (weil das bleischwere Getriebe mit angeflanschtem Verteilergetriebe auch raus musste, sonst bekam man den Maschinisten nicht nach schräg vorne rausgehoben, die Ölwanne blieb an der Vorderachse hängen).
    Als mir beim Tauschmotor beim dritten Startversuch die keramische Spitze der Glühkerze des 3. Zylinders abfiel und angesaugt wurde, war Motor Nr. 2 unbrauchbar. Nun kommt nächste Woche Motor Nr. 3 aus England. Ich tippe, dass ich so inkl. allem 2 Tage brauche, bis er an seinem Platz sitzt und alle Bauteile (Drehstabfedern VA mit Stützkonsole, Getriebestützkonsole, Getriebe, Kardanwellen vorne und hinten) wieder eingebaut sind.


    Das ist jetzt nicht das richtige Forum für diese Erzählung, aber generell können einen Motoren echt zur Weißglut treiben.



    Schönen Abend,
    Gruß
    Thomas

    Für den Alltag und die Reisen: VW T4 Atlantis 2.5 TDI AHY Für die Reisen abseits der Straßen: Nissan Terrano R20 2.7TDi mit Dachzelt, Schnorchel, Winde und OME Fahrwerk Für das Grinsen im Gesicht: Ford Mustang, EZ: 1969, 302cui V8,Sound phenomenal, wird restauriert

  • Mein ABL hat sich auch nen Liter weg gezogen .... auf 500km.


    Der hat so stark ins Gehäuse gedrückt das es aus jeder Dichtung ausgetreten ist.
    Später habe ich nur noch alt Öl aus irgendwelchen Schlacht Fahrzeugen rein gekippt.
    Motor hatte ca. 300tkm auf der Uhr.



    Ich hab den Motor zwar zerlegt aber so nichts weiter feststellen können, vermute auch mal das er über die Kolbenringe raus gedrückt hat.


    Diesen Motor ohne extras außer Servo habe ich an gemütlichen 2 Tagen getauscht allerdings nach vorne raus.
    Ich behaupte mal, wenn man es eilig hat und keine Schraube abreißt geht es auch an einem Tag.