Innenverkleidung reparieren? (oder tauschen!)

  • Moin zusammen,
    an meinem 93er California geben in zunehmenden Maß die Innenverkleidungen auf. Sie brechen und splittern an verschiednen Stellen. Ganz übel sehen die Verkleidungen an der A-Säule (rechts und links oben), die obere Seitentürverkleidung und die beiden D-Säulen-Verkleidungen rechts und links neben dem Fenster aus. Teilweise wie die Spinnennetz-App auf manchem Smartphone.


    Bei den vorderen Teilen ist das Modell ja nicht so wichtig, aber hinten sind die Druckknöpfe für die Gardinen dran – es sollten also möglichst original Californiateile sein, bzw. müssen sonst passende Druckknöpfe angebracht werden.


    So einfach (und günstig) scheint man bei Classic Parts oder eBay nicht mehr an solche Teile zu kommen. Ein großer Autoverwerter im Norden Hamburgs sagt, sowas hätten sie gar nicht mehr (zu alt, zu beliebt).


    Also stellt sich die Frage: kann man die Teile reparieren? Von hinten GFK dagegen oder was auch immer. Hat da jemand Erfahrungen? Oder andere Tipps?


    Danke und Grüße,
    Macblum

  • Also ich benutze die Druckknöpfe überhaupt nicht, außer an der Schiebetür. Vorn habe ich Alu-Folien und hinten wird nicht daran gefummelt. So bricht auch weniger der Kunststoff und nichts ist kaputt.


    Eine schöne Reparatur ist sicher schwierig.

  • Hey , ich kannte mal einen Spezi der Segelboote gebaut hat , wo ich oft mal geholfen habe .Also wenn du die Verkleidungen noch heil demontieren kannst besteht die Möglichkeit von hinten mit Epoxid Harz zu arbeiten und eventuell auch ganz feine Glasfiebermatten ein zu arbeiten, danach ist erst einmal alles stabil . Weiter benötigst du danach wenn du nicht aufgegeben hast noch einen guten Lackierer der dir Sichtflächen bearbeitet und auch lackieren kann . Mit Sprühdosen aus dem Zubehör brauchst du nicht anfangen , das wird NIX !
    Alles in allem möglich - viel Arbeit und nicht gerade billig wenn die Beziehungen nicht vorhanden sind.
    Gebraucht und gut kann ich mir schon schwierig vorstellen , viel suchen mit Geduld und Zeit....vielleicht gibt es ja wo noch welche , die blöden Gardienen Knöpfe kannst du selber nachbohren und um schrauben , das ist ja wohl das kleinste Problem.
    Gruß Michel

    Männer werden nicht älter , nur das Spielzeug wird Größer. Natürlich habe ich zugenommen - ich habe mal 3340 Gramm gewogen.

  • Wenn Du die Verkleidungen hinterkleben möchtest statt zu tauschen, bekommt man die Vorderseite eventuell mit Flüssigleder wieder "rissfrei".
    Das Zeug bekommt man beim Lederzentrum (Nähe Göttingen) in diversen Standardfarben oder auch als VW-flanellgrau angemixt.
    Nicht ganz billig, aber unter Umständen günstiger als ein Tausch der Verkleidungen.
    Einfach mal anrufen. Ich bin dort 2003 mal persönlich vorbeigefahren, weil ich gerade in der Nähe war.
    Die Beratung war sehr kompetent und hilfreich.
    Die Flickstelle, die der "Macher" als Muster für mich zum Zeigen behandelt hat hält heute noch tadellos.

  • Vielleicht gleich beledern, nach Verstärkung, dann sieht er auch noch besser aus.


    Die Kraft die mit den Druckknäüfen aufgewand wird ist schon ernorm. Das hält auf Dauer kein Kunststoff aus.

  • Hallo zusammen,


    danke für die Tipps! Also aus einfach + günstig wird wohl nichts. Die A-Säulen-Verkleidungen gibt's für ca. 45,- Euro pro Stück in den Classic Parts. Wenn ich das auf die betroffenen Teile hochrechne, kommen da schnell 2-300 Euronen raus. Da hatte ich gehofft, mit ein bisschen "Kleber und GFK" günstiger wegzukommen.


    Nein, komplett kriege ich die Teile keinesfalls runter. Wie gesagt, z.T. sind die Bruchteile in diverse Einzelteile gesplittert und hängen nur noch durch mir nicht erklärbare "statische Kräfte" aneinander. Andere Teile sind einfach "nur" gerissen.


    Ich habe – neben dem Preis – Sorge, dass ich mir Ersatzteilen auch nicht glücklicher werde, weil die u.U. ja auch schon ein paar Jahrzehnte in irgendwelchen Regalen lagen (bzw. zuvor in anderen Autos verbaut waren).
    Scheinbar gehen ja nach einiger Zeit die Weichmacher aus dem Kunststoff und er wird spröde. Dann ist jeder RUMMMS beim Türschließen oder eben Gardinen andrücken zu viel für's Plastik ...


    Bleibt wohl nichts übrig. Ich muss es mal an einem Teil versuchen! Dann berichte ich von meinen (Miss)Erfolgen.


    Grüße,
    macblum

  • Ja. Mache mal ein Foto.


    Vielleicht kannst du dich später damit selbständig machen. :-)) Mit hat das NFZ nur eine Verkleidung beschädigt, als die neue Scheibe eingesetzt wurde und die Antenne zu verlegen war. Den alten Kunsstoff zu fest angeschraubt und schon war er gerissen.

  • BEI KUNSTSTOFFEN IM BUS BOOOOOOß NICHT MIT IRGENDWELCHEN KLEBERN ARBEITEN!!!!


    Innenverkleidungen bestehen aus Kunststoffen die unter Druck heiß in ihre Form gepresst bzw. gespritzt werden
    (Einmal hat es einen Vorteil das VW den Hersteller wählt, der die billigsten Teile anbietet.)


    Dieser momentane Aggregatszustand ist reversibel. D.h. mit einem angespitzten Lötkolben lässt sich das Material wieder verflüssigen - der Kunststoff praktisch "verschweißen".
    Baut man die Verkleidung ab und "lötet" sie von hinten ist die Bruchstelle verschwunden, eine Reperatur nicht erkennbar.


    !!Aber Vorsicht!!
    Dazu muss ich immer sagen das Kunststoffe Weichmacher enthalten die sich im laufe der Zeit verflüchtigen. Ich höre schon das dein Bus in allen Kunststoffteilen "so seine Macken hat".
    Plastikteile sind dann nicht mehr so Beugeflexibel und brechen leichter. Also schon obacht beim Ausbau.

  • Hallo @Alex Stroti, anscheinend kennst du dich in der Ver- und Bearbeitung von Kunststoffen aus. Daher wäre meine Frage zu der Lötkolben-Methode: Wie heiß sollte der Lötkolben denn sein? Ab welcher Temeratur "verbrennt" der Kunststoff dann - irreversibel?
    Ist es bei solchen Reparaturen möglich und hilfreich, ggf. aus anderen Altteilen noch zusätzliches "Lot" zur Reparatur hinzuzugeben?


    Gruß Rainer
    dem auch schon einige Plastiknasen usw. von Verkleidungsteilen abgebrochen sind...

    Du weißt nicht, was du gesagt hast, bevor du nicht gehört hast, was der Andere verstanden hat!

  • Hallo Nonius,
    ich habe bei meinem Colorado Risse im Trittstufeneinsatz mit dem Lötkolben geflickt.
    Ich habe einen normalen ungeregelten 30 Watt Lötkolben genommen. Das ging damit ganz gut.
    Die Lötspitze muss aber natürlich frei von Lötzinn sein (also abschleifen oder neue Spitze nehmen).
    Man kann auch neuen Kunststoff dazumodellieren und auch fehlende Stücke ergänzen.
    Der Kunststoff muss aber unbedingt von der gleichen Sorte sein.
    Ich bin mir einigermaßen sicher, dass die T4 Verkleidungen aus ABS Kunststoff sind.


    Bei Rissen könnte man wie schon geschrieben nur von der Rückseite den Riss zusammenfügen.
    Haltbarer wird es aber, wenn man beidseitig arbeitet.
    Dann wird es halt garantiert nicht unsichtbar. (-> Gewissensfrage)


    Ich habe auch versucht, neues Material aufzutragen und dann zu schleifen. Das geht im Prinzip, aber bleibt optisch zweitklassig, weil erstens die Verkleidungsteile eine Strukur haben, die man natürlich nicht nachbilden kann und weil zweitens der Kunststoff nicht wirklich richtig glatt geschliffen werden kann.
    Irgendwie "rupft" es immer ein bißchen.


    Aber einen verwendbaren Zustand bekommt man auf jeden Fall hin!

    1999 - ACV - 100kW - MV I - Chip + DPF + GRÜN

  • ABS kann man mit Aceton anlösen.
    So also auch mit zusätzlichem Material Risse füllen. Das Zeug wird weich und verflüssigt sich in der Brühe.


    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Innenverkleidungen aus ABS sind :dry:

  • Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Innenverkleidungen aus ABS sind :dry:

    Du magst recht haben. Die Seitenverkleidungen meines alten B2B-Sitzes waren aus ABS (da bin ich sicher). Deswegen habe ich das verallgemeinert.
    Zur Zeit habe ich die Fahrertrittstufe ausgebaut und ich sehe, die ist aus PP.
    Das ist also nicht einheitlich.
    Deswegen nehme ich meine Behauptung zurück. Die Materialart muss noch herausgefunden werden. Sie ist mit einiger Sicherheit auf der Rückseite eingeprägt.
    Auch z.B. PP müsste sich thermoplastisch bearbeiten lassen.

    1999 - ACV - 100kW - MV I - Chip + DPF + GRÜN