Nochmal Bremsen 111kW

  • Ohne dem einen oder dem anderen zu nahe treten zu wollen, Tatsache ist, das die 15 Zoll Bremse arge Probleme hat wenn es darum geht mehrfach stark zu verzögern. Gerade mit dem 111 kW und der 15 Zoll Anlage macht es im Harz keinen Spaß das Torfhaus runter zu fahren, da fahre ich dann auch ab und zu mal richtig schnell, und an der ersten Ampel hat man dann doch GEWALTIGE Probleme die Fuhre zum Stehen zu bringen.
    Hier anzusetzen macht bestimmt Sinn.


    DIe 16'er Anlage liegt schon komplett im 'Lager', aber da muß man auch erst mal dazu kommen das alles zu wechseln.


    Gruß


    Mat.


    PS: Ja, mit 17 Zoll Reifen, mir grauts schon vor den Wintergummis in 15 Zoll.


    PPS: Gerade das mehrfache Beschleunigen und Verzögern führte dazu, das VW für den 111 KW die größere Bremse entwickelt hat. Die gesetzlichen Vorgaben werden auch mit der kleinen Bremse erfüllt (logisch, sonst würde die auch nicht für 111 kW Umbauten zugelassen) aber VW-intern legt(e) man damals höhere Maßstäbe an.

    Robur - lärmgekühlt und leistungsarm.

  • Moin,


    >Ohne dem einen oder dem anderen zu nahe treten zu wollen, Tatsache ist, das die 15 Zoll Bremse arge Probleme hat wenn es darum geht mehrfach stark zu verzögern.


    Unbestritten richtig, und wahrscheinlich auch zutreffend für die 16''-Bremse, die aber die Wärme wieder besser abgeben kann.


    Allerdings sind die Bremsen dafür auch nicht ausgelegt. Der Rennsporteinsatz ist schliesslich eher die Ausnahme ;)
    'Intensive' Passfahrten scheinen für die Hersteller auch kein Massstab für das Design von Serienbremsen zu sein. Denn da haben selbst hochpreisige Autos erhebliche Schwierigkeiten.



    [...]
    >PS: Ja, mit 17 Zoll Reifen, mir grauts schon vor den Wintergummis in 15 Zoll.


    Technisch sinnvoll sind die 15''-Räder (mit schmaleren Reifen) allemal, wenn es Schnee und Eis hat.



    >PPS: Gerade das mehrfache Beschleunigen und Verzögern führte dazu, das VW für den 111 KW die größere Bremse entwickelt hat.


    Ich vermute als Grund eher die deutlich höhere Höchstgeschwindigkeit, die (mit-)entscheidend für die Auslegung der Bremsanlage ist. Mehrfach beschleunigen und Bremsen kann man mit dem 75er auch; dauert nur ein bisschen länger.



    >Die gesetzlichen Vorgaben werden auch mit der kleinen Bremse erfüllt (logisch, sonst würde die auch nicht für 111 kW Umbauten zugelassen) aber VW-intern legt(e) man damals höhere Maßstäbe an.


    Gott sei Dank. Die gesetzlichen Vorgaben liegen bei etwas über 50% von dem, was heute üblich ist (ca. 1g Verzögerung).



    zaydo

  • mit 17 Zoll Reifen, mir grauts schon vor den Wintergummis in 15 Zoll.
    >Technisch sinnvoll sind die 15''-Räder (mit schmaleren Reifen) allemal, wenn es Schnee und Eis hat.



    Ja klar, schmal ist OK, aber halt nur auf Schnee... . Trotzdem kommen die Teile wieder drauf, wobei ich die 16 Zoll Winteralus schon für ganz billig Geld gekauft habe.



    >
    >>PPS: Gerade das mehrfache Beschleunigen und Verzögern führte dazu, das VW für den 111 KW die größere Bremse entwickelt hat.
    >Ich vermute als Grund eher die deutlich höhere Höchstgeschwindigkeit, die (mit-)entscheidend für die Auslegung der Bremsanlage ist. Mehrfach beschleunigen und Bremsen kann man mit dem 75er auch; dauert nur ein bisschen länger.


    Eben drum, es dauert länger, darum hat die Bremse zwischendurch mehr Zeit abzukühlen!
    Abbremsen aus Tempo 200 (Tacho!!!) geht auch mit der 15 Zoll Bremse sehr gut, EINMAL. Danach muß man aber erst mal langsam machen.



    >
    >>Die gesetzlichen Vorgaben werden auch mit der kleinen Bremse erfüllt (logisch, sonst würde die auch nicht für 111 kW Umbauten zugelassen) aber VW-intern legt(e) man damals höhere Maßstäbe an.
    >Gott sei Dank. Die gesetzlichen Vorgaben liegen bei etwas über 50% von dem, was heute üblich ist (ca. 1g Verzögerung).


    Ich weiß ich weiß, aber das würde heute keiner mehr akzeptieren... .



    >
    >zaydo


    Mat.

    Robur - lärmgekühlt und leistungsarm.

  • Moin,


    [...]
    >Abbremsen aus Tempo 200 (Tacho!!!) geht auch mit der 15 Zoll Bremse sehr gut, EINMAL. Danach muß man aber erst mal langsam machen.


    ACK.
    Wobei ich das bei der Motorisierung meines T4 wohl nie werde ausprobieren können ;-))



    zaydo

  • <center>http://www.goedecke.org/LO/DSCF0006.jpg</center>



    Ach ja, wenn jemand mal schlechte unberechenbare Bremsen fahren will - an dem Teil da hat man mit kalter Bremse so ne Art 'Zahnradeffekt' - will heißen - leicht antippen - Räder stehen. Je nach Temperatur ziehen die Bremsen dann später links oder rechts, kann man nur nicht voraussehen, jede Messung auf dem Bremsenprüfstand ergibt dann einen anderen Wert.
    Aber ein paar Stunden einstellen und auch das geht - irgendwie - mit dem richtigen Prüfingenieur der das Ding möglichst 3 Jahre bei der NVA gefahren ist! ;o))


    Gruß


    Mat.


    PS: 4 Trommelbremsen in 20 Zoll und 5,5 Tonnen Gesamtgewicht bei 75 PS Benziner, ohne Servo, ist klar, sorgen für einen jederzeit hellwachen Kopf, feuchte Hände und dicke Arme - und jede Menge Spaß!

    Robur - lärmgekühlt und leistungsarm.

  • >>>PPS: Gerade das mehrfache Beschleunigen und Verzögern führte dazu, das VW für den 111 KW die größere Bremse entwickelt hat.
    >>Ich vermute als Grund eher die deutlich höhere Höchstgeschwindigkeit, die (mit-)entscheidend für die Auslegung der Bremsanlage ist. Mehrfach beschleunigen und Bremsen kann man mit dem 75er auch; dauert nur ein bisschen länger.
    >Eben drum, es dauert länger, darum hat die Bremse zwischendurch mehr Zeit abzukühlen!



    Moin,


    genau diese "Erholungszeit" war der Grund, daß der 111er zunächst nur in die Kurzkarosse eingebaut wurde. Die 300er Bremsen haben einfach die hausinternen Tests nicht bestanden. Dabei wird mehrfach hintereinander voll beschleunigt und dann wieder voll gebremst.
    Mit der langen Karosserie hat der Motor nahezu genau so schnell beschleunigt wie in der kurzen, aber das zusätzliche Gewicht hat die Bremsen eben mehr gefordert, so daß die Abkühlungszeit irgendwann nicht mehr ausreichend war.
    Und genau diese Tests sind auch der Grund, warum es keine "Werksauflastung" für die frühen AHY gab.
    Wenn also jemand einen langen AHY aus '99 hat, dann ist es definitiv einer dieser Testwagen ...


    Da wurde dann erst die 313er-Bremse des V6 nötig, um den großen Diesel auch in die lange Karosserie einbauen zu können. Nur war dann auch ESP an Bord, und damit verbot sich die Werksauflastung aus einem anderen Grund ...


    Gruß
    MiKo

    Gruß
    MiKo
    ----------------------------------------

    Caravelle 11/98 AHY+, 550940 km;
    (17.06.1999 bis 01.03.2018 - 6833 Tage)

    mittlerweile 74 Monate "auf Entzug" - der Caddy ist seit 185Tkm eine brauchbare "Ersatzdroge"

  • Hi,


    also sollte mehr in Richtung zaydo gehen.


    ich habe mir unseren Schriftverkehr noch mal kurz durchgelesen.


    Also ich habe keine Lust hier irgendwelche Berechnungen oder tatsächlichen Werte zu präsentieren.


    Ich könnte mich gerne hinsetzen und hier spezielle Formeln präsentieren die auf Reibfläche, Energieaufnahme, dem Zusammenhang von elastischer Verzahnung polimerischer Kunststoffe mit der Fahrbahndecke, dem Zusammenhang von Reifenauflagefläche und übertragbaren Kräften, der e-Modul-Kurve von Kunststoffen- sprich dem Irrglauben bei den Winterreifen ..., und dann könnte ich noch weiter Maschinenbautechnische Grundlagen vermitteln.


    Aber ich bin kein Dozent!
    Werde dafür nicht bezahlt und habe keine Zeit dafür im Augenblick mich mit igendjemand zu streiten.
    Wenn Du also an meinen Aussagen zweifelst kannst Du gerne einige Semester Maschinenbau studieren, vielleicht wandelt sich dann Dein Laienhaftes Weltbild mit dem Anspruch des alles was diesem nicht entspricht in Frage zu stellen und Beweise zu fordern.


    Ich habe nur Fakten angeführt.


    Wenn Du diese nicht akzeptieren kannst, OK.



    Um es zum Thema Bremsen noch mals zusammen zu fassen:


    Nein, die Bremsen des normalen T4 sind nicht ausreichend dimensioniert.
    Ein blockieren der Reifen oder das regeln des ABS kann nie als Indiz für eine ausreichende Bremswirkung greifen.


    Ausschlaggebend sind sowohl der e-Modul der Reifenmischung, die Aufstandsfläche, die Masse und einige weiter Faktoren die hier zu weit führen.


    Für den Laien. je breiter ein Reifen und so größer der Umfang um so größer die Kontaktfläche von Reifen und Fahrbahn.
    So auch eine bessere Verzahnung der Oberflächen. Das Schulwissen wegen Gleit- und Haftreibung versagt hier schon jämmerlich.


    Mit Zunahme des Bremsscheibendurchmessers steigt auch die verfügbare Bremsfläche. Somit sind höhere Kräfte übertragbar. Mit dem Durchmesser steigt die Gesammtfläche. Die kann über ihre Oberfläche auch mehr Wärme abgeben.
    Bei entsprechenden Scheibendicken kann auch noch das Material selbst Wärmeenergie aufnehmen und selbige in den energetisch neutralen Zohnen an die Umwelt abgeben.
    Die Reibpaarung von Scheiben und Bremsbelägen stellt des weiteren eine wichtige Komponennte da. Je weicher die Beläge, um so brutaler das Ansprechverhalten aber auch der Verschleiß und damit die Kosten.



    Bei einer echten Vollbremsung gehen beim PKW bis zu 80 % der Bremsleistung auf die Vorderbremse. Ein Zementsack auf der Hinterachse erhöht das Fahrzeuggewicht und verlängert so den Bremsweg. Einfach ein Fakt!


    Bei meinem Mopped gehen gelegntlich 100% aufs Vorderrad ... und daß macht Spaß!


    So nun gebe ich hier meine rein subjektiven Empfindung zu Reifen, Bremse und Felgendurchmesser da.
    Es sind reine Erfahrungen, die sind sicher relativ und nie wirklich als Beweiß zu sehen, mein Körper und erst recht mein Beschleunigungssinnesorgan- die Muschel meines Innenohrs- ist recht träge und läßt sich leicht beeinflussen.
    Fakten, aber da gibt es noch den Popometer- Segelfliegern sehr schmerzhaft bekannt!


    Also mein orginal 75 kW TDI mit 15 Zoll Winterreifen und technisch sinnlosen Radkappen. Unfahrbar!!!!!
    Auf den Strassen NRW noch zu gebrauchen, aber in den Alpen lebensgefährlich.
    Ich fahre den Berg locker mit 80 km/h locker im Verkehr schwimmend hoch. Bergab kann ich nicht schneller als 40 km/h fahren, da ich sonst in den 3ten Gang schalten müsste und dann bei 10% Gefälle den Bulli nie mehr eingebremst bekämme. Trotz permanenten Motorbremseinsatz und Alpenerfahrung mit anderen PKWs qualmen am T4 mit 15 Zoll-Felgen die Bremsen nach 1.000 Höhenmetern.
    Selbe Bremsen in offen 17Zoll Alifelgen- zumindest qualmt nichts mehr und aus diese Kreischen der Bremsen gibt es weniger bis beruhigenden nicht mehr. Die Geschwindigkeit ist deutlich höher, aber immer noch als Verkehrshindernis.


    Mit den 17Zoll Rädern und den 330 er Bremsscheiben mit richtigen 4-Kolben-Bremszangen gibt es fast gar kein Problem mehr.
    Ich kann locker den Berg rauf fahren und mit den Fiat Pandas mitschwimmen. Bergab bleibe ich locker an dem Fiat Panda dran. Dem alten Modell!
    Ich rase nicht sondern versuche mich nur dem Verkehrsfluß anzupassen und einen gewissen Fahrspaß zu verspüren.


    Zu den Winterreifen:


    JA also vor etwa 20 Jahren war Deine Aussage; je schmaler um so besser,
    sicher richtig. Damals wurde auch die selbe Gummimischung Sommer wie Winters gefahren. Lediglich das Profil wurde geändert.


    Heute wird Silika bei Witerreifen verwendet. Das verschiebt das e-Modul von 7°C auf minus 20°C für den plastischen Sprung.


    Fuht ich früher mit den 17ern in die Garage veränderte sich das Fahrverhalten extrem negativ mit den 15 Zöllern. Permanent war ich im ABS-Regelbereich, sowas schaffte ich mit den 17ern sehr selten.
    Meine heutigen 17 Zoll Winterräder fahren sich genauso sicher wie die Sommerräder. Mit den 15 Zoll Winterrädern habe ich mich 2-mal festgefahren. Mit den 17ern kam ich bei entsprechenden Gefühl immer raus. Auf vereisten Steilhängen habe ich deutlich weniger Probleme beim Anfahren. Ich besuche seit Jahren die selbe Pension im StubaiTal.


    Also erzähle mir nichts über Vorteile von 15 Zöllern in extremen Situationen.
    Alles was nicht extrem ist meistert der 17ner im Alltag deutlich entspannter.



    Also, mit den 235er auf 17 Zoll und den Bremsen habe ich ein spürbar besseres Vertrauen in meinen PKW.
    Ist einmal ein Gefühl und auf meinen täglichen Fahrstrecken eine Tatsache.


    Damit auch die sogenannte wirdschaftliche Seite Beachtung findet; ich mußte bei 300.000 km sowieso meine komplette Vorderachse Bremsentechnisch überholen. Wäre doch Schwachsinnig sich für etwa 1.000,- Euro mit orinal VW-Teilen sich den selben Schrott in neu zu verbauen wenn man das Ganze für den selben Preis auch mit moderne Technik zun verbauen. Zugegeben mit etwa 10.000 km nicht ganz neu, aber sowas zählt bei 300.000 km nun wirklich nicht!


    Jetzt kannst Du weiter nach echten Zahlen verlangen ...


    Laß uns ganz simpel einen direkten Vergleich machen.


    Du mit Deiner Käfertechnik und ich mit meiner Bekloppten Macho Technik.


    Nur so kann man auf dieser Basis weiterreden. Alles andere ist totaler Schwachsinn und wird von mir auch nicht mehr aufgegriffen.


    Bitte siehe das als kostruktive Anmerkung und nicht als Kritik an Deiner Person.


    Gruß
    Sirkman

  • Moin,


    [...]
    >Also ich habe keine Lust hier irgendwelche Berechnungen oder tatsächlichen Werte zu präsentieren.


    Dann musst Du akzeptieren, dass Deine Aussagen wenig überzeugend sind und deswegen aus meiner Sicht unglaubhaft bleiben. Irgendwie sollte man schon in der Lage sein, seine Aussagen zumindest andeutungsweise mit nachprüfbaren (!) Fakten zu untermauern.



    [...]
    >und habe keine Zeit dafür im Augenblick mich mit igendjemand zu streiten.


    Ich glaube, dass genau das Dein Problem ist: "streiten". Du bist nicht in der Lage, sachlich über die Sache zu diskutieren und missinterpretierst den Versuch meinerseits als 'Streit'.



    [...]
    >Wenn Du also an meinen Aussagen zweifelst kannst Du gerne einige Semester Maschinenbau studieren,


    Mir genügen dazu die Physik- und Mechanik-Vorlesungen während meines ET-Studiums. Und zur Not hilft google weiter ;)



    [...]
    >Ich habe nur Fakten angeführt.


    Du hast nichts anderes präsentiert als Deine persönlichen, sehr subjektiven Erfahrungen und Einschätzungen und bist konkreten Fakten ständig 'aus dem Weg gegangen'.



    [...]
    >Bei einer echten Vollbremsung gehen beim PKW bis zu 80 % der Bremsleistung auf die Vorderbremse. Ein Zementsack auf der Hinterachse erhöht das Fahrzeuggewicht und verlängert so den Bremsweg. Einfach ein Fakt!


    Fakt ist einzig, dass sich die Reibung und damit die Bremswirkung mit dem Gewicht an der Hinterachse erhöht. Erst eine weitere, nicht triviale Betrachtung kann zeigen, ob dieser Effekt nicht von der höheren Massenträgheit bei gleichbleibender Bremsendimensionieren aufgefressen wird. Bei der geringen Zuladung wird das angesichts der höheren Bremsleistung an der Hinterachse wahrscheinlich nicht der Fall sein.



    [...]
    >Laß uns ganz simpel einen direkten Vergleich machen.
    >Du mit Deiner Käfertechnik und ich mit meiner Bekloppten Macho Technik.
    >Nur so kann man auf dieser Basis weiterreden.


    Ich befürchte, dass Du tatsächlich davon überzeugt bist, dass das eine Basis ist.
    Es gibt für solch ein Weiterreden nur eine Basis: eine realistische, sachliche und zumindest andeutungsweise von Fakten getragene Betrachtung. Allein das Wort "Käfertechnik" zeigt, dass Du dazu nicht in der Lage bist, weswegen Du sicher auch nichts mehr weiter wirst aufgreifen müssen.



    [...]
    >Bitte siehe das als kostruktive Anmerkung


    Schau mal bei Gelegenheit in einem Wörterbuch nach, was "konstruktiv" wirklich bedeutet.



    >und nicht als Kritik an Deiner Person.


    Siehe oben. Auf die Idee, dass sich das gegen meine Person richtet, wäre ich nicht gekommen.



    >Gruß
    >Sirkman


    zaydo

  • Moin,


    [...]
    >Zu den Winterreifen:
    >JA also vor etwa 20 Jahren war Deine Aussage; je schmaler um so besser,
    >sicher richtig. Damals wurde auch die selbe Gummimischung Sommer wie Winters gefahren. Lediglich das Profil wurde geändert.
    >Heute wird Silika bei Witerreifen verwendet. Das verschiebt das e-Modul von 7°C auf minus 20°C für den plastischen Sprung.


    e-Modul verschieben? Plastischer Sprung? Hmm.
    Egal und uninteressant, weil Silika ja nicht nur bei Breitreifen genutzt wird. Und wenn schon schmale und breite Reifen vergleichen, dann bitte vergleichbare.


    Der ADAC und der ÖAMTC haben das ganz offensichtlich gemacht. Das Ergebnis liest sich so, als ob heute noch immer das gilt, was "vor etwa 20 Jahren" schon richtig war:


    "Bei breiten Reifen denkt man sofort: mehr Bodenkontakt, mehr Haftung, mehr Sicherheit. Für trockene Straßenbeläge ist das auch hundertprozentig richtig. Aber was ist im Winter? Der ADAC und der österreichische ÖAMTC haben 37 Winterreifen getestet und dabei festgestellt, dass die breiten den herkömmlichen Reifen bei Eis, Schneematsch und selbst bei Regen unterlegen sind.
    Wenn zum Beispiel ein Auto mit schmaleren Reifen (185er oder 195er) und einer Geschwindigkeit von 45 km/h gut durch die mit Glatteis bedeckten Kurven kommt, muss der Fahrer mit den Breitreifen schon aufpassen. Bei gleicher Geschwindigkeit rutscht das Fahrzeug in den Kurven von der Straße. Das Gleiche gilt für Schneematsch und Regen. Lediglich bei Pulverschnee können die Breitreifen mit den schmaleren mithalten." (AMS-TV)


    "Für häufig schneematschbedeckte und nasse Straßen empfiehlt es sich, die schmaleren Reifendimensionen zu wählen. Breite Reifen können Vorteile auf festgefahrenem Schnee bei sehr niedrigen Temperaturen haben.
    Letztendlich empfiehlt der ADAC die für Schneematsch bedeckten und nassen Straßen die besser geeigneten schmaleren Reifen." (ADAC)


    Zitate aus 2004 und 2005, also nicht 1985 und davor.
    Und ich denke mal, dass die vernünftige und nicht 'Selbst-'Tests gemacht haben.



    zaydo

  • moin moin,


    alles was Du wissen willst steht in folgendem Buch:


    Bremsenhandbuch
    Grundlagen, komponenten, Systeme, Fahrdynamik


    Autoren:
    Univ.- Prof.em. Dr.-Ing. Bert Breuer und
    Prof. Dr.-Ing. Karlheinz H. Bill


    erschienen im Vieweg Verlag
    Abraham-Lincoln Strasse 46
    65189 Wiesbaden


    ISBN 3-528-03952-3


    www.vieweg.de


    MfG
    Sirkman

  • Hallo Sirkmann und Zaydo,


    ich habe Eure interessante Diskussion verfolgt und finde, dass jeder ein bisschen Recht hat. Es kommt auf den Standpunkt an, was man als moderne bzw. ausreichende oder gute Bremse bezeichnet. Dass die T4 Bremse in jedem Fall die (sehr schlappen) gesetzlichen Anforderungen erfüllt und in vielen Punkten zum Glück deutlich merh als erfüllt, ist ja klar. Alles was darüber hinaus geht kommt dann eher auf die persönliche Definition von guten Bremsen.


    Zum dem benannten Buch muß ich aber sagen, dass ich nicht wüsste, wo dieses Buch den technischen Aussagen von Zaydo grundsätzlich widersprciht. Außerdem muß ja nicht unbedingt alles stimmen, was in diesem Buch steht, nur weil vorn Prof. Dr. drauf steht.


    Ich denke, die physikalischen Zusammenhänge sind recht komplex und können durch einfache Aussagen in ihrer Gesamtheit nicht widergegeben werden. Welche Reifen und Bremsen besser oder schlechter sind hängt dabei nicht nur von der geometrischen Größe, sondern auch vom Material bzw. der Materialpaarung und den Umgebungseinflüssen ab. Daher wird auch ein Experte Eure Aussagen nicht allgemein bestätigen oder widerlegen können (weder die von Zaydo nocht die von Sirkmann).


    So, mal sehen, was jetzt noch für Argumente oder Erklärungen kommen, bin gespannt auf weitere interessante Inputs.


    Gruß


    Wolfgang

  • Moin,


    [...]
    >So, mal sehen, was jetzt noch für Argumente oder Erklärungen kommen, bin gespannt auf weitere interessante Inputs.


    Eigentlich nicht, weil Du es gut auf den Punkt bringst.
    Das Problem bei der Diskussion war (zusätzlich), dass konkrete Massstäbe für die Bewertung der T4-Bremse nicht deutlich genug genannt wurden. Auch wurde nie deutlich genug gesagt, was man eigentlich als Bremse bezeichnet ;)



    Ich nehme folgendes mit:


    Ausgehend von der Serienausstattung des T4 (Fahrwerk, Reifen) kann man die Bremsen bei normaler Nutzung (inkl. Passfahrten) als völlig ausreichend bezeichnen. Dass sie mehrere Vollbremsungen hinter einander aus nennenswerter Geschwindigkeit nicht mag, unterscheidet sie nicht von den Bremsen der meisten anderen PKW, wenn man mal die Sportwagen der oberen Klassen außen vor lässt.
    Die Bremsleistung (AKA Bremsweg) wird weniger von der Bremse selbst limitiert als vielmehr von den Rädern und dem Fahrwerk (z.B. Ausfedern hinten).


    Die Bremsleistung ist beim T4 natürlich steigerbar. Dazu muss man an den diversen Parametern (Reifen, Fahrwerk, ABS, Bremse etc.) drehen.
    Und ändert man einen Parameter (!=Bremse), dann muss man natürlich auch die Dimensionierung und Wirksamkeit der Bremsen neu bewerten. Einfaches Beispiel: wenn die Reifen nach einer Änderung deutlich höhere Bremskräfte übertragen können, dann könnte die Bremse ev. nicht mehr ausreichen, um diese auch zu 'erzeugen', obwohl sie es mit der Serienbereifung tut.


    Deswegen ist es meiner Meinung nach auch falsch, als erstes oder nur die Bremse selbst (Scheibe, Beläge, Leitungen) auszutauschen. Vielmehr sollte man, wie geschrieben, dort ansetzen, wo sich gleich viel tut (Reibung der Räder, Fahrwerk), und dann ggf., also nach Neubewertung, die Bremsanlage anpassen.


    Bei der ganzen Sache sollte man aber nicht vergessen, dass man aber trotz sehr hohem Aufwand wohl nicht an die Bremsleistung moderner Sportwagen herankommen kann. Dazu sind die Masse des T4 zu hoch, das Fahrwerk und ABS zu wenig (sinnvoll) beeinflussbar und die erzielbare Reibung wohl einfach zu gering.



    >Gruß
    >Wolfgang


    zaydo

  • jau, so sehe ich das auch, wobei ich den Ausdruck "ausreichend" hier nicht verwenden würde, da das eben das Subjektive an der ganzen Sache ist. Die gesetzlichen Mindestanforderungen sind wirklich so schlapp, dass man erschreckt wäre, wenn das Auto nur diese einhalten würde. Natürlich reichen die Bremsen des T4s dafür aus bzw. sind besser. Auf der anderen Seite gibt es ja das von Conti entwickelte, sogenannte 30m-Auto, dass bei einer Geschwindigkeit von 100km/h nach 30m zum Stehen kommt (eine ernorme Verzögerung). Wenn aber in 27m ein Kind auf der Straße steht, war selbst diese Bremse nicht ausreichend. Also, das liegt dann weniger an der Bremse als an der Fahrweise (wie Zaydo schon schrieb).


    Ganz davon abgesehen, ist bei heutigen Bremsen das größte Verbesserungspotenzial im Bediener, d.h. uns Fahrern zu suchen. Viele Fahrer treten aus mangelnder Übung und Unkenntnis der Fahrzeugreaktion nicht fest genug auf das Bremspedal (nach gestzlicher Vorschrift immerhin bis zu 50kg für die maximale Verzögerung). Aus dieser Erkenntnis heraus wurde dann ja auch der Bremsassistent entwickelt.
    Also, ab und zu mal eine Vollbremsung üben (auf leerer Straße oder abgesperrtem Platz), dann klappt es auch im Ernstfall besser, egal ob mit 17'' oder 15'' Bremse.


    Um keine Missveratändnisse aufkommen zu lassen:
    Klar kann eine 17'' Vierkolbenbremse mit Stahlflexschläuchen besser dosiert werden und hat auch eine geringfügig kürzere Schwellzeit (=Zeit vom ersten Anliegen der Bremsbeläge bis zum Aufbau des vollen Bremsdrucks) und auch weniger Fading, aber all das dient eher einem rasanteren Fahrstil als einer wirklichen erhöhung der Sicherheit. Denn, was Zaydo auch schon schrieb, hängt die maximale Verzögerung in erster Linie von dem ab, was sich zwischen Reifen und Fahrbahn abspielt, wobei auch hier gilt, dass breiter nicht unbedingt besser ist (aber das ist eine andere Story). Selbst mit guten Reifen wird man auch mit einer 15'' Bremsanlage die Räder zum Blockieren bringen, man muß sich nur trauen, die 50kg aufs Bremspedal zu drücken.


    Gruß


    Wolfgang

  • >Also, ab und zu mal eine Vollbremsung üben (auf leerer Straße oder abgesperrtem Platz), dann klappt es auch im Ernstfall besser, egal ob mit 17'' oder 15'' Bremse.



    Ich mach doch freiwillig keine Vollbremsung. Da fliegt doch mein nicht angeschnalltes Kind durchs ganze Auto !!!

  • Moin,


    >jau, so sehe ich das auch, wobei ich den Ausdruck "ausreichend" hier nicht verwenden würde, da das eben das Subjektive an der ganzen Sache ist.


    Ja. Bei "ausreichend" dachte ich aber eigentlich daran, dass die Bremse die Räder im gesamten Geschwindigkeitsbereich zum Blockieren bzw. zum 'ABSen' bringt. Und mehr als Blockieren geht nun mal nicht.
    Aber ansonsten wird's so keine Diskussion geben. Irgendwie sollte man dafür dann doch zumindest in einem Punkt anderer Meinung sein ;-))



    Ein gutes Stichwort wollte ich aber noch aufgreifen:


    >Conti [...] 30m-Auto
    [...]
    >Ganz davon abgesehen, ist bei heutigen Bremsen das größte Verbesserungspotenzial im Bediener, d.h. uns Fahrern zu suchen.


    Und genau das wurde beim 30m-Auto als ein Ansatz verfolgt: ein Steuergerät übernimmt das optimale Vollbremsen für den Fahrer.
    Darüber hinaus basiert die Verkürzung des Bremsweges auf einem aufwändigen Reifen- und Fahrwerkskonzept. Letzteres dient dann auch dazu, die Bremskraftreserven der Hinterachse herauszukitzeln. Was sich dann auch wieder mit dem deckt, was Du dann schreibst:


    [...]
    >hängt die maximale Verzögerung in erster Linie von dem ab, was sich zwischen Reifen und Fahrbahn abspielt,


    Wenn ich mich richtig erinnere, hat man als Testfahrzeug einen Golf mit Reifen genommen, die nicht nennenswert breiter waren als die Serienreifen. Vergleicht man das dann mit dem modernsten Porsche (Strassenzulassung) mit Keramikbremsen und richtig dicken Schlappen, der wohl gerade mal auf knapp 35m kommt, dann sieht man schnell, dass Größe eben nicht Alles ist...


    zaydo

  • >Wenn ich mich richtig erinnere, hat man als Testfahrzeug einen Golf mit Reifen genommen, die nicht nennenswert breiter waren als die Serienreifen. Vergleicht man das dann mit dem modernsten Porsche (Strassenzulassung) mit Keramikbremsen und richtig dicken Schlappen, der wohl gerade mal auf knapp 35m kommt, dann sieht man schnell, dass Größe eben nicht Alles ist...


    um da jetzt mal richtig Öl ins Feuer zu giessen....
    Die Reifenbreite hat keinen Einfluss auf die Bremsleistung.
    Einzig die Gummimischung und das Profil.


    Insofern bremsen breitere Reifen nicht per Definition besser, sondern erst wenn
    auch gescheites Profil und Gummimischung vorhanden sind.
    Wobei die Reifen, die schneller verschleissen oft die besseren Reibwerte erzielen.
    Also wer mit seinen Reifen extreme Laufleistungen erreicht erkauft sich das mit
    fehlender Sicherheit.


    Ich bin mit meinen 313ern immer noch zufrieden
    und ich tausche die Reifen vorraussichtlich bei 45 TKM.



    diverse Testscripte

  • >>Also, ab und zu mal eine Vollbremsung üben (auf leerer Straße oder abgesperrtem Platz), dann klappt es auch im Ernstfall besser, egal ob mit 17'' oder 15'' Bremse.
    >
    >Ich mach doch freiwillig keine Vollbremsung. Da fliegt doch mein nicht angeschnalltes Kind durchs ganze Auto !!!


    Ich schnall meine Kidis immer an, dann haben die wenigstens die Hände frei, um bei einer plötzlichen Vollbremsung alle lose im Bus umherfligenden Sachen aufzufangen, damit sie mir nicht ins Genick fliegen ;-).

  • >um da jetzt mal richtig Öl ins Feuer zu giessen....
    >Die Reifenbreite hat keinen Einfluss auf die Bremsleistung.


    So, jetzt noch ein bisschen Diesel in das Feuerchen, meiner ist ja recht sparsam, da kann ich ein Literchen erübrigen.


    Streng genommen hat die Reifenbreite als solche tatsächlich keinen direkten Einfluß auf den Bremsweg (von den marginalen Auswirkungen des größeren Luftwiderstandes einmal abgesehen).


    Da die Kraftübertragung zwischen Reifen und Fahrbahn aber außer von der Reibung (Verzahnung) und der Hysteres des Gummis auch von der Adhäsion zwischen Gummi und Fahrbahn abhängt, hat die Größe der Aufstandsfläche dann doch einen Einfluß auf die maximale Kraftübertragung und damit auf den Bremsweg. Du kannst das gleiche aber auch mit schmalen Reifen und weniger Luftdruck erreichen (hat natürlich andere Nachteile, aber auch weitere Vorteile). Umgekehrt gesprochen, wenn Du statt den Originalreifen breitere Reifen mit sonst aber gleicher Gummimischung und gleichem Profil verwendest und dann den Luftdruck der breiten Reifen nicht entsprechend reduzierst, dann bleibt der Bremsweg (theoretisch) gleich.


    Aus diesem Grund machen auch die extremen Niederquerschnittsreifen (z.B. 30er o.ä.) keinen Sinn, da man bei denen den Luftdruck nicht entsprechend der größeren Breite (größere Tragkraft) ablassen kann, da sonst die Gefahr besteht, dass es bei größeren Schlaglöchern o.ä. zu einem harten Kontakt zwischen Felgenhorn und Straße kommt.


    Um von da wieder auf die Bremse zu kommen, die 30er Reifen auf entsprechend großen Felgen (19'', 20'' oder gar 21'') machen natürlich dann einen Sinn, wenn in die größere Felge auch gleich eine entsprechend größere Bremse eingebaut wird und diese dann auch mit dem entsprechenden Fahrstil ausgenutzt wird. Ob dieser Fahrstil auf öffentlichen Straßen Sinn macht geht dann wieder in die Richtung der Argumentation von Zaydo. Eine Runde auf dem Nürburgring mit der Originalbremse zeigt aber meistens schnell auf, wie es um die Standfestigkeit der Serienbremse bestellt ist, und das nicht nur beim T4. Allerdings ist es zumindest bei mir so, dass der Nürburgring nicht das Zieleinsatzgebiet für meine T4 ist.


    Gruß


    Wolfgang