Empfehlung für Ladegerät

  • Hallo zusammen,


    ich bin auf der Suche nach einem guten Ladegerät für die beiden Batterien bei meinem 2001er AXG und finde leider weder in der Wiki noch hier im Forum die notwendigen Informationen.
    Mein Bus wird sehr viel im Kurzstreckenbetrieb bewegt (Anhalt: ca. 5 mal täglich wenige Kilometer), daher habe ich die Wasserstandheizung D4WS nach der Anleitung in der Wiki zur (schaltbaren) Motorvorwärmung umfunktioniert. Die Standheizung läuft derzeit täglich mindestens einmal für 30 min. Den Innenraum heize ich mit einer von extern versorgten Defa Termini Anlage.
    Als Starterbatterie habe ich ein 120-Ah-Modell von Moll, als Zweitbatterie eine 80-Ah-"Verbraucherbatterie", ebenfalls von Moll.
    Da ich davon ausgehe, daß bei den o.a. Betriebsbedingungen die beiden Batterien auf lange Sicht schwerlich ausreichend geladen werden, möchte ich zur Vermeidung von Überraschungen regelmässig über Nacht ein Ladegerät anschließen, um die Akkus aufzuladen.
    Meine Fragen dazu:
    1.
    Sehe ich es richtig, daß bei Anschluß eines Ladegerätes an die Starterbatterie die Zweitbatterie NICHT geladen wird, weil für die Verbindung die Zündung eingeschaltet sein muss (Relais J7)?
    2.
    Um während einer "Über-Nacht-Ladung" die Batterien möglichst voll zu bekommen, welcher Ladestrom sollte mindestens anliegen? Also kann evtl. jemand einen Tipp abgeben, wie weit sich die Batterien bei obigen Betriebsbedingungen entladen?
    3.
    Spricht etwas dagegen, die Bordsteckdosen für den Ladevorgang zu benutzen? Oder sollte ich lieber Polklemmen oder an den Polen verankerte Kabel verwenden?
    4.
    Unter Berücksichtigung aller obigen Angaben: Kann mir jemand ein bestimmtes Gerät empfehlen?


    Vielen Dank, und schon jetzt: Schöne Feiertage!

    Danke und Gruß, Martin (Multivan Generation BJ 2001, AXG, Climatronic)

  • Zitat

    1.
    Sehe ich es richtig, daß bei Anschluß eines Ladegerätes an die
    Starterbatterie die Zweitbatterie NICHT geladen wird, weil für die
    Verbindung die Zündung eingeschaltet sein muss (Relais J7)?


    Ja. Da beide Batterien ein unterschiedliches Lade-Management erwarten, macht es auch keinen Sinn, sie parallel geschaltet zu laden.


    Zitat

    2.
    Um während einer "Über-Nacht-Ladung" die Batterien möglichst voll zu
    bekommen, welcher Ladestrom sollte mindestens anliegen? Also kann evtl.
    jemand einen Tipp abgeben, wie weit sich die Batterien bei obigen
    Betriebsbedingungen entladen?


    Ladestrom musst Du nicht kennen. Das stellen die Automatiklader automatisch ein. "Über Nacht" sollte aber immer klappen.


    Zitat

    3.
    Spricht etwas dagegen, die Bordsteckdosen für den Ladevorgang zu benutzen?
    Oder sollte ich lieber Polklemmen oder an den Polen verankerte Kabel
    verwenden?


    8 ... 10A sind schon ne Menge für die Stöpseldinger. Besser fest verdrahtet.

  • Das Ladegerät ist prinzipiell genau das Richtige.
    Für diesen Einsatzzweck würden auch 2x 10A reichen.
    Ich habe bei mir neben dem Tankdeckel eine Caravan(CEE) 230V Einspeisedose montiert.
    Bei allen anderen Einbauorten wird das Kabel beim losfahren gerne übersehen.
    Dann 2 Stück 6mm² Kabel direkt zu den Batterien jeweils mit 2 fliegenden Sicherung am Ende.
    Masse über Karosserie.
    Fertig.


    Gruß aus Mannem
    Dietert4


    ;)

  • Moin,


    [..]

    Zitat

    1.
    Sehe ich es richtig, daß bei Anschluß eines Ladegerätes an die
    Starterbatterie die Zweitbatterie NICHT geladen wird, weil für die
    Verbindung die Zündung eingeschaltet sein muss (Relais J7)?


    Ja, beide Batterien sind durch das Trennrelais getrennt.
    Nein, bei Deinem Bus muss der Motor laufen, damit das Trennrelais schließt.



    Zitat

    2.
    Um während einer "Über-Nacht-Ladung" die Batterien möglichst voll zu
    bekommen, welcher Ladestrom sollte mindestens anliegen? Also kann evtl.
    jemand einen Tipp abgeben, wie weit sich die Batterien bei obigen
    Betriebsbedingungen entladen?


    Idealerweise lädt man mit 1/10 der Kapazität in Ampere; 120 Ah -> 12 A. Nur (wenig) teilentladene Batterien nehmen sich bei Einhaltung der max. Ladespannung aber weniger Strom, sodass man eine 120er auch mit 4 oder 6 A voll bekommt.
    Die Entladung kannst Du selbst abschätzen. Ohne Belastung und nach min. 1 Std Standzeit ergibt sich in etwas der folgende Zusammenhang zwischen Ladezustand und Spannung:
    12,65 V - 100 %
    12,45 V - 75 %
    12,24 V - 50 %



    Zitat

    3.
    Spricht etwas dagegen, die Bordsteckdosen für den Ladevorgang zu benutzen?
    Oder sollte ich lieber Polklemmen oder an den Polen verankerte Kabel
    verwenden?


    Jein. Es gibt einen zusätzlichen Spannungsverlust auf der Strecke Steckdose-Batterie. Bei niedrigen Ladeströmen (sehr hohe lassen die Dosen eh nicht zu) ist der bei einer Zwischenladung über Nacht oder so aber erträglich (ca. 0,15 V bei 4 A auf 1,5 m Länge)



    Zitat

    4.
    Unter Berücksichtigung aller obigen Angaben: Kann mir jemand ein
    bestimmtes Gerät empfehlen?


    Ist eine Geld- und Platzfrage.
    Ich habe ein 4 A-Ladegerät von Lidl (vergleichbar CTek) im Einsatz. Trotz schwächelnder Zweitbatterie (9 Jahre alt), hohem Ruhestrom im Auto und min. zweimaligen Wasserheizungsbetrieb/Tag hat das Teil über Nacht immer genug Elektronen in die Batterien gestopft, um morgens die Wasserheizung und danach den Motor anwerfen zu können.
    Beide Batterien wurden dabei meist über den Zigarrenanzünder per Nachladeautomatik parallel geladen.

  • Zitat

    Aber auch das Kleingedruckte beachten:
    - Beide Batterien müssen vom selben Typ sein.
    - Die Ladekurve ist identisch, d.h. die beiden Batterien werden 'über


    einen Kamm geschert'

    Zitat


    Tomy


    Hallo Tomy,
    Ladekurve identisch bei beiden Batterien - welches Problem könnte eintreten ?


    Grüße
    Klaus-TDI