Moin,
man liebt mit Leidenschaft meist das Fehlerhafte, Zwiespältige, Kapriziöse.
Perfektion nimmt man nüchtern hin, respektiert sie, manchmal fürchtet man sie sogar.
Damit will ich nicht sagen, daß ein VW T4 perfekt sei. Genausowenig, wie für den T3 das Gegenteil gilt.
Wenn man aber eine Quersumme aller Anforderungen an einen Transporter aufstellt, liegt der T4 einfach vorne. Die Zeit ist ja auch nicht stehengeblieben.
Meinen T3 habe ich geliebt, aber er war in vielen Bereichen eine Katastrophe. Gibt es eigentlich EINEN "guten" (d.h. leistungsstarken, sparsamen, robusten) Motor für T3? Was soll diese Vorderachse in einem Transporter? Radstand usw usf.. alles vielleicht prima, um Gemüse in der Stadt hin und herzufahren, aber die Anforderungen sind gestiegen.
Wir haben mittlerweile den zweiten T4. Der erste (1991er AAB) war das robusteste, anspruchloseste Fahrzeug, was ich besaß. Jetzt erst weiterverkauft nach 350.000km. Der Nachfolger ist natürlich technischer Overkill, California 150PS TDI mit Navi, er muß sich noch beweisen, aber ich fahre ihn lieber als meinen Mercedes.
Ich halte - mit Verlaub - den T3 für eine charmante Fehlkonstruktion. So charmant, daß ich auch immer den Gebrauchtmarkt beobachte; für einen T3 TD mit Allrad und 2x Sperre könnte ich schwach werden, möglichst in Nato-oliv zum fortgeschrittenen Wildcampen. Aber die sind jetzt schon überteuert. Allein die Ausstellfenster können Affektkäufe erklären, großartig. Und diese Lenkradposition. MAn fühlt sich doch wie ein richtiger "Kraftfahrer". Für Nicht-Freaks rate ich aber immer zum T4.
Soweit, meine 5 Cent
(nach 8 Jahren T3 60 PS Wasserboxer, 7 Jahren T4 AAB, 4 Monaten AXG California).
gruss alex