Projekt "Kampf dem Rost"

  • Moin moin in die Runde,
    ich dachte ich zeige euch mal meine kleine Doku von meiner Großbaustelle. Ich bin gerade fleißig am Schweißen. Neue Schweller und Radläufe stehen dabei im Mittelpunkt. Auf den Fotos könnt ihr die rechte vordere Seite sehen. Erst einmal zerstören und dann nach und nach wieder aufbauen. Beim Trennen der Belche sind dann noch hier und da ein paar kleinere Rostlöcher aufgefallen. Krass fand ich die große Menga an Kompost die hinter dem Kotflügel war. Ich schätze ein Grund, warum der Radlauf dort so zerfressen war. Als ich den Schweller geöffnet habe, musste ich auch gut staunen. Dieser merkwürdige Schaum wurde wohl als Hohlraumversiegelung benutzt. Das Ding war aber Nass wie ein Schwamm und man kann ja sehen, was das bewirkt hat. Jetzt wo die Bleche wieder dran sind, muss ich noch Spachteln und Lackieren. Mittlerweile war auch schon die andere Seite dran. Hier folgen dann bald weitere Fotos.

  • Hi,


    ich sage nur wow, schaut ja sehr interessant aus; Ich hoffe allerdings, dass mir diese groben Geschichten noch möglichst lang erspart bleiben.


    Gedanken mache ich mir wegen des Komposters bei den Lüftungsschlitzen, die bei dir ja fehlen.
    Daher meine Frage an die Profis: ich habe im Herbst alles vom Motorraum (Ansaugstutzen etc.) entfernen und reinigen lassen, reicht das, um den Rost im rechten Kotflügel niederzuhalten oder sollte man den ganz demontieren?


    Lg


    Toni

  • Moin moin,
    so nun gibt es endlich ein Update. Nachdem ich also die rechte Seite fertig gespachtelt habe, kamen erst einmal 2-3 Schichten Grundierung drauf, anschließend Endlack und Klarlack. Die andere Seite war dann wieder etwas komplizierter, da sich noch Faustgroße Rostlöcher im Radkasten gefunden haben. Als diese geschlossen waren, wurden wieder die neuen Bleche angepasst und geschweißt. Auch hier wieder Spachteln und anschließend Lackieren. Die Radläufe habe ich dann mit Karrosseriekleber gedichtet und als dieser trocken war noch eine gute Schicht Rostschutz (Hammerite) drüber geschmiert. Zum Abschluss gab es dann noch Unterbodenwachs (Nigrin). Ich hoffe das bleibt jetzt erstmal vom Rost befreit! Leider hat VW so eine Gummiähnliche Masse als Unterbodenschutz verwendet. Darunter ist wohl der ideale Nährboden für Rost.
    Weiterhin habe ich dann die gesamten Hohlräume versiegelt. Hierzu gab es einige Gummideckel im Radkasten sowie am Schweller. Hier habe ich auch 2 mal ordentlich reingesprüht. Auch an den Gummideckeln hat sich oft Rost gebildet. Hier sollte man wohl auch in regelmäßigen Abständen neuen Schutz auftragen.


    Wie man auf 2 anderen Fotos erkennt, kommen nun noch die hinteren Radläufe sowie diese äußert trickreiche Stelle an der C- Säule. Hier wurde schon einmal etwas gemacht, allerdings doch sehr Amateurmäßig, so dass ich das Gefühl habe, die Stellen waren gar nicht dicht, sondern wurden nur für das Optische bearbeitet. Das wird sicher auch noch 3-4 Tage Arbeit geben. Aber ich bin guter Dinge, dass danach erst einmal Ruhe ist. In einer anderen Session im März oder April werde ich dann am Unterboden noch etwas flicken und eine komplette Garnitur Unterbodenschutzmaßnahmen durchführen. Bei Bedarf könnte ich auch eine Einkaufsliste aufstellen, mit den Dingen die ich benötigt habe.

  • Tolle Arbeit. Darf ich meinen 96er auch vorbei bringen? :)


    Rosten Eure nicht unter dem Türgummi der Fensterscheibe von Innen aus den Türen nach Außen? Erscheint mir sehr aufwendig da dran zu kommen. Türverkleidung und Scheibe müssten raus....
    Und Rost an der äußeren mittelren Metallschiene des Schiebetürenlaufs ganz hinten?

  • Tolle Arbeit. Darf ich meinen 96er auch vorbei bringen? :)


    Rosten Eure nicht unter dem Türgummi der Fensterscheibe von Innen aus den Türen nach Außen? Erscheint mir sehr aufwendig da dran zu kommen. Türverkleidung und Scheibe müssten raus....
    Und Rost an der äußeren mittelren Metallschiene des Schiebetürenlaufs ganz hinten?


    den Punkt hinten an der Schiene kenne ich.
    Hab ich schon bei einigen gesehen.
    Und an den vorderen Seitenscheiben hab ichs auch schon gesehen.

    alla dann - Fridi 1.9D(1X) 12/91 LR, LKW (03/1994 bis 07/2010) von 20 500 bis 610 000 2.5D(ACV-ABT)05/00 LR, PKW, Syncro (seit 10/2009) von 238 000 bis jetzt 655 000 Verbrauch zur Zeit: 7,6 l / 100 km :) insgesamt 1 103 000 km auf T4 8)

  • Tolle Arbeit. Darf ich meinen 96er auch vorbei bringen? :)


    Rosten Eure nicht unter dem Türgummi der Fensterscheibe von Innen aus den Türen nach Außen? Erscheint mir sehr aufwendig da dran zu kommen. Türverkleidung und Scheibe müssten raus....
    Und Rost an der äußeren mittelren Metallschiene des Schiebetürenlaufs ganz hinten?


    :-). Ist ne Schweinearbeit. So langsam verstehe ich, warum das so teuer ist, wenn man es machen lässt. Aber man wird bei mir auf jeden Fall sehen, dass es selber gemacht ist. Im Detail sieht man doch, dass ich eben kein Schlosser oder Lackierer bin. Trotzdem freut es mich, dass man sowas selber machen kann und dass es auch nach nen bisschen was aussieht.


    Was die anderen Roststellen betrifft: Ist mir nichts aufgefallen. Ich habe wie gesagt an den Radläufen und Schwellern die meisten Rostschäden. Sonst ist er erstaunlich sauber geblieben.

  • Moin!


    Jaja... -Die klassischen T4 Stellen. Tu Dir selbst einen großen Gefallen: Wenn Du den Stoß der Seitenteile machst, bau auch die Innenverkleidungen ab und pack da am Ende auf die verwinkelten Blechstöße zwischen mittlerem und hinterem Seitenteil ordentlich Mike Sanders Fett drauf. Der Gammel kommt von innen sonst immer wieder nach. -Ich weiß leider wovon ich da spreche...


    Gutes Gelingen!


    Gruß
    Thomas

    Für den Alltag und die Reisen: VW T4 Atlantis 2.5 TDI AHY Für die Reisen abseits der Straßen: Nissan Terrano R20 2.7TDi mit Dachzelt, Schnorchel, Winde und OME Fahrwerk Für das Grinsen im Gesicht: Ford Mustang, EZ: 1969, 302cui V8,Sound phenomenal, wird restauriert


  • Moin moin,
    vielen Dank für den Hinweis, das werde ich dann wohl machen. Wollte ohnehin die Innenverkleidung rausnehmen, weil ich mir noch eine 230V Anlage mit Außensteckdose einbauen wollte. Dann verbinde ich das. Aber geht es nicht auch einfach einen guten Rostschutz (Hammerite) auf die Stelle zu knallen?

  • Warum machst du nicht die Stoßstange ab, die ist doch nur mit 2 Schrauben hinterm Nummernschild gehalten und dann nach vorne raus ziehen.
    So kannst du doch sauberer arbeiten.


    Gruß Winni

    Man darf ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln, ein Auto braucht Liebe. (Walter Röhrl)

  • Vergiss Hammerite einfach an der Stelle. Das Zeugs ist kein Zaubermittel. Und diese Stelle ist konstruktiv echt grenzwertig. Der T5 hat die Fuge zum Beispiel gar nicht mehr.


    Letztlich besteht einfach die Gefahr, dass Du den Rost nur äußerlich bekämpfst, er aber von innen immer wieder nachkommt und Dir die Naht aufwirft. Zumal wenn Du im Bus schläfst, die Feuchtigkeit hält sich in den Hohlräumen einfach zu gut. Bei VW wurde früher so ein Zeugs genommen, das wohl hoch krebserregend war und nur mit Maske verpinselt werden durfte. Ich nehme 2K Grundierung aus dem Lackierfachbetrieb. Vorher wird sandgestrahlt, dann die Fuge sauber mit Druckluft ausgeblasen, damit nix drinnen bleibt. Ist ne Sauarbeit, aber wenn Du das nicht richtig machst, hast Du den Spaß bald wieder. Zumal der T4 nicht die steifste Karosserie hat und entsprechend arbeitet. So eine "Dehnfuge" ist da natürlich eine echte Schwachstelle. Zumal die Bleche auch unmöglich verschweißt sind. Willst Du die erneuern, musst Du sogar einen Teil der Innenseite der C-Säule herausschneiden! Original nach VW Handbuch und wenn man sich das anschaut, dann passt das auch. Im Grunde muss man die beiden Seitenteile schon vorher verpunkten, denn an die untersten Schweißpunkte Richtung Schweller, kommst Du sonst gar nicht ran.
    Das nur kurz zum konstruktiven Hintergrund.


    Tu Dir den Gefallen und mach es einmal Gut, die Arbeit ist umfangreich, aber Du hast dann Ruhe. Ich hab mir als Grundierung auch noch Branto Korux aus dem Korrosionsschutzdepot geholt. Das genießt einen guten Ruf und ist einfacher als 2K Zeugs zu verarbeiten. Gerade bei meinem Offroader habe ich damit viel gearbeitet.


    Viele Grüße
    Thomas

    Für den Alltag und die Reisen: VW T4 Atlantis 2.5 TDI AHY Für die Reisen abseits der Straßen: Nissan Terrano R20 2.7TDi mit Dachzelt, Schnorchel, Winde und OME Fahrwerk Für das Grinsen im Gesicht: Ford Mustang, EZ: 1969, 302cui V8,Sound phenomenal, wird restauriert

  • Moin moin,
    es gibt ein neues Update. Habe nun hinten rechts den Radlauf gewechselt. War ne ziemliche Fummelei aber das Endergebnis wird glaube ich ganz gut. Sind nur bis zur ersten Spachtelschicht gekommen, dann war es einfach zu kalt. Ich kann jedem für diese Stelle wärmstens eine Absetzzange empfehlen. Melde mich wieder, wenn es neue Fotos gibt. Diese hier sind leider mit dem Handy gemacht, da der Akku der Kamera leer war :huh: .

  • Moin,
    das freut mich natürlich, wenn es annehmbar aussieht. Ich muss aber auch gestehen, dass ich froh bin, wenn ich diesen Mist durch habe. Aber wenn ich ehrlich bin, dann ist das alles gar nicht so schwer. Du brauchst natürlich handwerkliches Talent und solltest auch sehr genau arbeiten und Zeit brauchst du natürlich auch! Formbleche lassen sich relativ günstig bei Ebay beschaffen, musste nur drauf achten, dass die nicht zu dünn sind.


    Du schneidest die alten Bleche mit einer Flex raus. entfernst den Rost, schmierst alles mit Rostschutzmitteln ein und passt dann ganz langsam Stück für Stück das neue Blech an. Wenn du dann alles passgenau hast, schweißt du die neuen Bleche erst einmal an 2-3 Stellen fest, so dass das Blech nicht mehr verrutschen kann. Danach setzte du ca. alle 2cm einen Schweißpunkt. Wichtig ist, dass man nur Punkte setzt und keine lange Naht, da sich sonst die Karosserie verziehen kann.
    Wenn du die Schweißpunkte gesetzt hast und alles fest sitzt, dann machst du die Schweißpunkte mit der Flex wieder weg (zumindest oberflächlich einfach "abschleifen"). Wenn du dann eine flache Fläche hast fängst du an zu Spachteln. Hierfür gibt es extra Spachtel mit denen du arbeiten musst. Je sauberer du vorher geschliffen hast und je vorsichtiger du den Spachteln aufgetragen hast, desto weniger Zeit musst du beim Schleifen aufbringen. Ich habe bisher eigentlich immer noch eine 2. Schicht KFZ Spachtel auftragen müssen, um kleine Unebenheiten oder Löcher auszugleichen.
    Das war es dann auch schon. Jetzt musst du nur noch Lackieren: 1. Grundierung (2 Schichten), 2. Farblack (2-4 Schichten), 3. Klarlack (wenn du nen 1K Farblack hast). Farbcode findest du in deinem Serviceheft, am Zentralelektrikkasten oder im Türrahmen. Natürlich sieht man, dass es selber gemacht ist, aber ist das so schlimm? Schließlich hast du es selber gemacht! Ein Helfer ist natürlich sehr hilfreich! Für das Dichten benutze ich Karosseriekleber (z.B. für neue Bleche im Radlauf, die nicht mit KFZ Spachtel geschlossen werden können). Für die Hohlräume bin ich jetzt auf Mike Sanders umgestiegen. Du wirst dann diese Gummistopfen an Schwellern und Radlauf entdecken. Da einfach das Zeug reinsprühen (auch ruhig 2-3 mal). Wenn du dann alles lackiert und versiegelt hast, kannst du noch für den Unterboden Nigrin Wachs auftragen. Dann sollte auch erstmal Ruhe sein! Von Vorteil ist natürlich auch, den Bus über den Winter nicht zu fahren.


    Hier mal eine Liste mit Dingen die du benötigst:
    -eine Flex (dünne Schreiben!!!)
    -Zangen
    -Große Schlitzschraubenzieher und Hammer (hier und da zum einpassen der Bleche)
    -Drahtbürste (für Roststellen wo du mit der Flex nicht dran kommst)
    -Schleifmaschine (für den KFZ Spachtel)
    -Schweißgerät (wir haben ein Schutzgasgerät. das soll sehr einfach sein damit zu arbeiten)
    -Schutzkleidung, -brille ->Safety First!!!
    -Wagenheber, Auffahrrampen oder am besten Hebebühne oder Grube für die schwer erreichbaren Stellen (die Arbeiten am Kotflügel, Schweller und hinteren Radlauf gingen völlig ohne Hebebühne, lediglich nen Wagenheber benutzt und die Räder beim Schweißen abmontiert)


    Einkaufsliste:
    -Flexscheiben (zum Schneiden + Abschleifen)
    -Schleifpapier (habe glaube ich mit 240er gute Erfahrungen gemacht, muss sehr feines Papier sein)
    -Karosseriekleber (Zum Dichten)
    -Mike Sanders oder Hohlraumversieglung
    -KFZ Spachtel inkl. Härtner
    -Lacke (Grundierung, Farblack und Klarlack -> gibt es auch 2in1)
    -Hammerite als Rostschutzmittel
    -Nigrin Unterbodenwachs als zusätzliche Versieglung


    Man muss es sich halt zutrauen, aber man spart einiges an Geld!

  • Kanne das von meinem Peugeot 204 Cabrio von 1969 !!! ich habe allerdings wenige passende Bleche noch bekommen können. Viele Sachen selbst gedengelt, bzw. gestückelt. Wenn du für die linke Seite Radlauf eine Absetzzange brauchst, könnte ich dir meine ausleihen. Schicke einfach ne Forumsmail. Die Zange macht auch die Schweißpunktlöcher. Einfacheres Weiterarbeiten als bei aufgesetzten Blechen... Gruß TobiasABL

    Multivan I ACV Typ: 7DCMK2 Modelljahr 1999 Produktionsdatum 09.09.1998 seit 01/2018 Kastenwagen Wohnmobil Pössl 2WinVario auf 2,0 HDI Citroen Jumper EZ 08/2017 Euro6 SCR Filter

  • Hy Sascha,


    Ne Absetzzange ist ein feines Werkzeug und läßt viele Arbeiten schneller von der Hand gehen. Kleiner Tipp am Rande : Nach dem Absetzen des Bleches und dem Einpassen des neuen Bleches, solltest du die Überlappungen mit Lot einlassen (das ist die Flüssigkeit die zum Löten verwendet wird), durch die Hitze beim Schweissen verdampft die Salzsäure im Lot und das darin enthaltene Zinn verbindet sich verlässlich mit dem Blech (Überlappung) und schützt so die neue Schweißnaht vor Rost von Innen. In die Überlappung zieht nicht mal Mike´s Superfett. Und wenn du noch länger Ruhe vor Rost willst würd ich die Spalten ebenfalls mit Karosseriezinn verfüllen.
    Genaues dazu bietet das Korrosionsschutzdepot oder Dinosaurierwerkzeug im Internet an, die sind leicht zu finden.
    Würd die Hohlräume vor der Behandlung mit div. Hohlraumschutz auch noch mit "Fertan" behandeln.
    Hab damit nur gute Erfahrungen gemacht.
    Hab vor Jahren meinen Jeep genauso wie du gemacht, wirklich saubere Arbeit und heute kommt schon hier und da der Rost durch.
    Ein halbes Jahr später die Schweller bei einem Freund (mit Fertan und Zinn) da ist gar nichts...
    Hoffe ich konnte dir etwas helfen.


    mfg
    Matthias