Bremspedal lässt sich im Stand komplett durchtreten

  • Hallo,

    ich habe da eine technische Frage, die wohl inälteren Threads bereits ausgiebig geklärt wurde. Allerdings sind die Infos bzw. links z.T. nicht mehr sichtbar: (Link)


    Ich kann bei meinem 2.5 TDi das Bremspedal im Stand (laufender motor) bis zum Druckpunkt ganz normal duchtreten. Dann wandert der Druckpunkt aber langsam weiter, bis ich am Bodenblech ankomme.

    Nun sagt meine Werkstatt, das sei normal und hängt irgendwie mit der Unterdruckpumpe und dem Bremskraftverstärker zusammen.

    Das überzeugt mich aber nicht, denn das Bremspedal ist ja nun mal direkt mit dem Bremszylinder verbunden, und weder der BKV noch der mehr oder weniger starke Unterdruck dürften erheblichen Einfluss auf die Lage des druckpunktes haben. Zumindest können sie nicht bewirken, dass der immer weiter weg wandert, würde ich denken.


    Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen?

    Vielen Dank & Gruß,

    Walti

  • Langsames Nachgeben ist normal.


    Du solltest halt noch eine Stotterbremse hinbekommen ohne gleich am Bodenblech zu landen.


    Eine neue Vakuumpumpe und neue Schlauchleitung dort kann spürbar Besserung bringen. Hab ich erst bei 420.000 gemacht. Die Gummischläuche verrotten halt.


    Bei meinem Benz ist im Stand mal das Bremspedal durchgefallen. Neue Bremsflüssigkeit auch im Bremszylinder wechseln (!) und Entlüftung hatte das Problem behoben. Dabei muss die Werkstatt ein Gerät zum Entlüften haben. Die alte Schrauberwerkstattmethode das Pedal zu malträtieren macht deinen Bremszylinder kaputt.

  • Hallo!


    Langsames Nachgeben bedeutet, dass irgendwo eine Undichtigkeit ist!

    Es ist also mal der Flüssigkeitsstand im Vorratsgefäß zu kontrollieren. Bei Undichtigkeiten im äußeren Bereich (Bremsleitungen, -Schläuche, Bremskolben) geht Flüssigkeit verloren und erscheint dann auch irgendwo unter dem Fahrzeug.

    Bei einer Undichtigkeit am Hauptbremszylinder dagegen kann die Flüssigkeit um den undichten Kolben herum strömen, ohne auszutreten.


    Es muss dann der Hauptbremszylinder überholt oder ausgetauscht werden, und zwar, bevor das Pedal in einer brenzligen Situation mal ganz "durchfällt"!


    Das Einzige, wobei Nachgeben normal ist, wenn man am ausgeschalteten Motor die Bremse getreten hat und den Motor dann startet, sodass die Bremshilfe zu arbeiten beginnt: In diesem Fall gibt das Pedal bei gleichbleibendem Fußdruck einen kleinen Weg nach, um dann erneut fest zu verharren.


    Wenn es immer weiter absackt, letztlich, wenn man lange genug wartet, bis zum Anschlag, ist etwas defekt!


    Gruß,

    Tiemo

  • Tiemo hat Recht. Fahr mal an einen Hügel, halte dein Pedal gedrückt bis es am Bodenblech anliegt. Kurz darauf wird dein Bus losrollen, trotz getretener Bremse. Wenn nirgends Bremsflüssigkeit austritt werden wohl die Dichtungen im Hauptbremszylinder am Ende sein.

    Wenn du damit dann einfach weiterfährst, kann es dann bei einer nötigen Vollbremsung passieren, das du ins leere trittst, weil die Dichtungen dann nicht langsam, sondern sofort den Druck vorbeilassen.

  • Hi,


    und vielen Dank für Eure Antworten!

    Wenn man sich das Bild zum Bremskraftverstärker im T4-Wiki mal anschaut, dann gibt es eigentlich keine vernünftige Erklärung, warum der Druckpunkt wandern sollte - außer einmal kurz beim Anlassen des Motors, weil dann der Bremskraftverstärker erst aktiv wird. ....und ein Defekt natürlich.


    Hab den Wagen gerade zum Feundlichen gebracht. Interessant, dass mir dort erklärt wurde, dass das beim Diesel-T4 normal sein soll !!

    Finde ich doch sehr bedenklich, besonders mangels vernünftiger und überzeugender Erklärung des Vorgangs.


    Man will aber nochmal schauen.


    Gruß,

    Walti

  • ....ach so ja, hatte ich vergessen zu erwähnen:


    Die Bremsen hab ich vor 1000 km machen lassen, und zwar alle Beläge vorne und hinten, sowie Bremsflüssigkeitswechsel und Austausch aller Gummi-Bremsleitungen (man könnte auch Bremsschläuche sagen!)

    Danach habe ich das Poblem noch nicht gehabt.


    Nun ist aber gerade meine Kurbelwelle gebrochen und ich hab nen Austausch-Motor einbauen lassen.

    Da war das Problem dann da. ....bwohl beim Motortausch ja genau gar nichts an der Bremsanlage verändert wird, denke ich


    Gruß,

    Walti

  • Selbst wenn an den Kupplungszylindern( Nehmer-/ Geber- ist egal) was kaputt/ undicht wäre, müßte der Weg am Bremspedal der Gleiche bleiben. Die Kupplungsbetätigung hat einen höheren Zugang zum Bremsflüssigkeitsbehälter, damit bei einem Defekt zu Bremsanlage davon unberührt bleibt.

    Wenn vor 1000km erst alles neu gemacht wurde ist ja auch noch Garantie auf die Arbeiten. Die Mechaniker werden ihren Fehler finden.

  • Vielen Dank für eure Tipps !!! :thumbup: -da ich gerade dasselbe Problem habe.


    Eine Frage habe ich noch:

    kann sich ein "(langsam) durchfallendes Bremspedal" (welcher Defekt auch immer) auch auf die Funktion der Bremsleuchten auswirken ?

    Gruß, Stefan. VW T4 California Exclusive, Bj. 1999, 135.600 km

  • @ 5Trümpfe:

    War mir noch gar nicht bewusst, dass die Bremsflüssigkeit auch für die Kupplung verwendet wird!

    Aber der Vorratsbehälter war randvoll. Am Mangel an Bremsflüssigkeit liegt es also sicher nicht.


    Gruß,

    Walti

  • Also man muss meiner Meinung nach Probleme des Bremskraftverstärkers und des Vakkumsystems und der hydraulischen Bremsanlage beim Pedalweg unterscheiden.


    Leichtes durchsinken, wenn man auf der Bremse steht, kenne ich schon lange. Dazu gehört auch rasches verhärten, wenn man schnell hintereinander bremst.

    Dieser Effekt wird durch neue Vakuumpumpe und Leitungen von dort gemildert.


    Hydraulisch muss natürlich noch ein (harter) Restweg bleiben und das Pedal sollte nicht am Bodenblech stehen (es fühlt sich nur so an).

  • hab ich auch , aber nicht bis zum Bodenblech - Ich hätte jetzt den HBZ in verdacht wenn alles andere dicht ist und keine Flüssigkeit fehlt .

    Michel

    Männer werden nicht älter , nur das Spielzeug wird Größer. Natürlich habe ich zugenommen - ich habe mal 3340 Gramm gewogen.

  • Habe das eben noch einmal probiert. Am Berg kann mein Bus mit der Fußbremse endlos gehalten werden. Das Pedal bleibt in der gleichen Position. Trotzdem kann ich das Pedal mit höherem Kraftaufwand dann langsam immer weiter durchdrücken. Das dauert aber einige Zeit. Wie eine permanente Vollbremsung. Ich denke, dass der Bus bevor das Pedal bis auf das Blech geht, schon lange steht. Und wenn es dann doch durchgedrückt wäre, die Räder voll blockiert bleiben.

    Wer gerade einen leeren Bus hat, kann es ja mal probieren. ;)


    LG, Jo

  • Hi,


    bei mir ist es so, dass der Effekt am stärksten ist, je schwächer ich bremse:

    Stehe ich an der Ampel auf ebener Strecke, dann halte ich die Bremse ja nur gerade so, damit ich nict wegrolle. Dann dauert es etwa 15 Sekunden, bis das Pedal am Boden ist (und zwar tatsächlich, nicht nur "gefühlt")


    Wenn ich stark bremse, dann dauert es länger, bis das Pedal unten ist.


    Wenn ich aus dem Fahren Heraus eine Notbremsung mache, dann spricht das ABS voll an bis der Wagen steht. Halte ich weiter den Fuß voll auf der Bremse dauert es noch länger bis ich das Pedal am Boden habe.


    Aber langer Rede kurzer Sinn:

    Das kann doch nicht in Ordnung sein, dass der Druckpunkt sich verschiebt, während ich bremse, egal wie viele diesen Effekt auch kennen oder sich daran bereits gewöhnt haben (und es deshalb als "normal" ansehen).

    Es muss doch eine technische Erklärung geben, warum ein Bremskolben, der auf eine inkompressible Flüssigkeit (frische! Bremsflüssigkeit) drückt nicht zum Stillstand kommt, wenn die Bremsbeläge ihre Endposition ereicht haben. Dabei kann man die minimale Ausdehnung der (neuen!) Bremsschläuche wohl vernachlässigen, da sie sonst aufgebläht sein müssten, wie ein Tennisball.


    Gruß,

    Walti

  • Also wenn da im Stand mit dem Fuß auf der Bremse quasi nicht nur der Bremskraftverstärker ausfällt, weil z.B. die Schläuche porös sind und es die Vakuumpumpe nicht mehr bringt,

    und das Pedal langsam bis zum Boden sinkt, dann ist der Hbz wohl defekt... Vor Erneuerung würde ich nochmal entlüften. Bremsflüssigkeit im Zylinder war wohl auch neu?


    Die die Bremsleitungen neu gemacht haben konnten ja wohl mit dem Hbz umgehen.

  • Na ja, ich denke, der Bremskraftverstärker könnte komplett ausfallen oder ausgebaut werden oder auch einwandfrei funktionieren. In allen Fällen müsste doch der Druckpunkt irgendwann erreicht sein und dann konstant bleiben.


    Einen Zusammenhang zwischen wanderndem Druckpunkt und dem BKV kann ich daher nicht sehen (Natürlich ist der Druckpunkt MIT funktionierendem BKV tiefer, da der BKV meine Bremskraft ja verstärkt. Außerdem wird die Luft aus dem unteren Teil des BKV ja durch die Vakuumpumpe herausgesaugt, daher erzeugt sie keinen Gegendruck mehr. Darum wandert der Druckpunkt beim Anlassen des Motors auch einmal kurz nach unten, ist dann aber dort wieder stationär, oder?)


    RalphCC2:

    Die Bremsschläuche habe ich alle vor ca. 1000km ersetzen lassen, weil sie mir zu alt wurden, Bremsbeläge und -flüssigkeit wurden gewechselt, und das alles beim VW-Betrieb. ....wo er jetzt auch wieder zur Mängelsuche steht X/