Wollt Ihr noch mehr schlechte Nachrichten vom Steuerthema?

  • Meldung von heute unter www.promobil.de:


    Die Bemühungen um eine Einigung der Länder auf eine gemeinsame Linie bei der künftigen WoMo-Besteuerung sind gescheitert. Das bedeutet: Zum 1. Mai tritt - wenn kein Wunder geschieht - die Besteuerung nach Hubraum & Schadstoffklasse in Kraft.




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    Skandalös: Kfz-Steuer für Reisemobile steigt
    ab 1. Mai um bis zu 500 Prozent


    promobil startet bundesweite Protestaktion - Hunderte Arbeitsplätze bedroht


    Für die mehr als 300 000 Besitzer von Reisemobilen über 2,8 Tonnen wird es am 1. Mai 2005 ein böses Erwachen geben: Weil sich die Bundesländer im Zuge der Anhebung der Kfz-Steuer für schwere Geländewagen nicht auf eine Ausnahmeregelung einigen konnten, verteuern sich die Abgaben für Freizeitfahrzeuge extrem. Im Durchschnitt, so der Caravaning Industrie Verband (CIVD), steigt die Kfz-Steuer um mehr als 300 Prozent! Viele Reisemobilbesitzer müssen sogar mit einer Verfünffachung rechnen. Das in Stuttgart erscheinende Fachblatt promobil, Europas größtes Reisemobil-Magazin, kündigt eine massive Protestaktion gegen die drastischen Einschnitte an.


    Anlass für die massive Steuererhöhung ist eine Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO), die vor allem auf das Kfz-Steuerprivileg für schwere Geländewagen zielt. Damit wird die Berechnungsbasis der Steuer komplett umgestellt. Wurden Reisemobile über 2,8 Tonnen bisher wie Nutzfahrzeuge nach Gewicht besteuert, so ist ab Mai die Größe des Hub-raums entscheidend.


    Zu den drastischen Verteuerungen kommt es, weil sich die Bundesländer nicht auf eine Ausnahmebestim-mung für die vorwiegend auf Leicht-Lkw-Fahrgestellen aufgebauten Reisemobile einigen konnten. In der ent-scheidenden Runde der Länder-Finanzministerien am 3. März 2005 zog das federführende Land Bayern einen vorbereiteten Entwurf auf Weisung von Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) überraschend zurück.


    Die Folgen sind für Reisemobilisten extrem: Für Mobile der jüngsten Generation, die in der Regel mit einem 2,8-Liter-Dieselmotor ausgestattet sind, steigt die jähr-liche Kfz-Steuer von bisher 210 Euro auf 449 Euro an – ein Aufschlag von 114 Prozent. Noch härter trifft es die rund 200 000 Besitzer älterer Reisemobile ohne Abgas-regelung: Sie müssen für ihr Fahrzeug mit 2,8-Liter-Motor sogar 1052 Euro zahlen – das entspricht einer Steuererhöhung um mehr als 500 Prozent!


    Laut CIVD, Kriftel, wird die durchschnittliche Steuer-verteuerung für Reisemobile ohne Abgasregelung bei rund 300 Prozent liegen. Im Extremfall kann die Steuererhöhung sogar wesentlich höher ausfallen, weil es bei der Pkw-Steuer im Unterschied zur Lkw-Steuer keine Deckelung nach oben gibt. So können für ein großes Reisemobil auf Omnibus-Fahrgestell ab 1. Mai 2005 über 4500 Euro Kfz-Steuer pro Jahr fällig werden. Zum Vergleich: Für einen 40-Tonner-Lkw werden maximal 1789 Euro erhoben.


    Viele deutsche Arbeitsplätze gefährdet


    In der Caravaning-Branche ist die Betroffenheit groß. Klaus Förtsch, Präsident des CIVD, geht davon aus, dass der boomende Reisemobiltourismus einen mas-siven Rückschlag erfährt: „Diese Steuer ist in jeglicher Hinsicht kontraproduktiv. Eine Kaufzurückhaltung wird die unausweichliche Folge sein.“ Förtsch sieht deshalb viele Arbeitsplätze in der Reisemobil-Industrie bedroht – die Reisemobile der rund 70 deutschen Hersteller werden nahezu komplett im Inland gefertigt.


    Hans-Jürgen Burkert, Vorstand von Europas größtem Reisemobilhersteller Hymer in Bad Waldsee, ist des-halb auch „frustriert über eine Politik, die kurzfristig auf Einnahmen durch eine überzogene Kfz-Steuer abzielt und langfristig den Standort Deutschland gefährdet“. Dirk Dunkelberg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Tourismus-Verbandes (DTV), befürchtet einen deutlichen Rückgang für den Reisemobil-Tourismus: „Diese Steuererhöhung ist nicht förderlich“.


    Auch auf politischer Ebene gibt es deutliche Kritik: „Es kann nicht sein, dass für ein Reisemobil mehr Steuern zu bezahlen sind als als für einen 40-Tonner“, sagt Ernst Hinsken (CSU), der Vorsitzende des Bundestag-Tourismusausschusses, in einem Interview mit der Zeitschrift promobil. Er schlägt vor, für Reisemobile einen eigenen Steuertarif einzuführen, „der irgendwo zwischen den Pkw- und dem Lkw-Tarif liegt.“ Der nord-rhein-westfälische Finanzminister Jochen Dieckmann (SPD) will sich weiterhin für die Besteuerung der großen Reisemobile nach Gewicht einsetzen.


    Da bis zum 1. Mai 2005 aber keine Ausnahmeregelung mehr zu erwarten und realisierbar ist, kündigt Thomas Seidelmann, Chefredakteur von promobil, eine große Protestaktion an. „Wir appellieren im Namen von hunderttausenden betroffenen Reisemobilisten an die Bundesländer, ihre Entscheidung schnellst möglich zu revidieren.“ Seidelmann: „Diese Steuer ist in keiner Weise gerecht; damit werden die Besitzer von Reise-mobilen abgestraft.“ Er verweist auch auf die Ungleich-behandlung: „Nutzfahrzeuge, deren Fahrgestelle und Motoren mit denen der Reisemobile völlig identisch sind, werden weiterhin nach Gewicht besteuert. Diesen Unsinn kann man niemandem vermitteln.“


    Auf der Internetseite www.promobil.de können Betroffene ihren Unmut gegen die Reisemobil-Steuer zum Ausdruck bringen. In der Mai-Ausgabe von promobil (ab 13. April im Handel) fällt der Startschuss zu einer bundesweiten Protestaktion. Außerdem gibt es dort weitere Hintergrundinformationen zum Steuererlass sowie wichtige Tipps, wie Betroffene auf die Steuererhöhung reagieren können.


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    Grüße


    Kai



    promobil

  • Hallo an alle,
    ich dachte immer, die 3,5 t - Grenze bleibt bestehen. Warum soll dann einer mit Wohnmobil auf Omnibusfahrgestell 4500 Euro Steuern zahlen?


    Fragender Gruß, Andre

  • > Für Mobile der jüngsten Generation, die in der Regel mit einem 2,8-Liter-Dieselmotor ...


    Auch wenn es von der promobil kommt: Wer schreibt denn den Mist?
    2,8 Liter- Motor? Gemeint ist wohl 2,8 to zul. Ges gew.
    >>>Es reden zuviele mit.
    Deckel auf und in die Tonne!


    Und wie gehabt: Abwarten ....


    Gruß Andreas

  • Heißt das dann, daß ein Busunternehmer für seine Linienbusse auch nach Hubraum zahlt?

  • Achso, wußte ich nicht. Nur merkwürdig, daß die Presse mehr weiß, als die Finanzämter. Warten wir mal ab und rüsten im Notfall auf EURO 2 um. Dann bleibt ein Womo durch die günstige Versicherung ja immernoch tragbar.

  • >> Für Mobile der jüngsten Generation, die in der Regel mit einem 2,8-Liter-Dieselmotor ...
    >Auch wenn es von der promobil kommt: Wer schreibt denn den Mist?
    >2,8 Liter- Motor? Gemeint ist wohl 2,8 to zul. Ges gew.
    >>>>Es reden zuviele mit.
    >Deckel auf und in die Tonne!
    >Und wie gehabt: Abwarten ....
    >Gruß Andreas



    Vorsicht mit vorschnellen Äußerungen!!! Das meistverwendete Chassis im Womobereich ist der Fiat Ducato und dor ist der meisteingesetzte Motor ein 2.8 L Diesel!!!

  • >Vorsicht mit vorschnellen Äußerungen!!! Das meistverwendete Chassis im Womobereich ist der Fiat Ducato und dor ist der meisteingesetzte Motor ein 2.8 L Diesel!!!


    Und dazu noch ist beim typischen Alkoven- oder integrierten WoMo die 2,8to.-zGGw
    Grenze völlig unwichtig. Diese Fahrzeuge sind fast immer um die 3,5to angesiedelt.
    Wobei da oft gerungen wird, unter der 3,5to-Grenze zu bleiben. Stichwort 80KmH,
    LKW-Überholverbot usw. Und noch dazu die Mautproblematik in Österreich. Man sieht,
    die Politiker sind nicht nur in Deutschland sehr kurzsichtig.


    CK

  • >>....................
    >Und dazu noch ist beim typischen Alkoven- oder integrierten WoMo die 2,8to.-zGGw
    >Grenze völlig unwichtig. Diese Fahrzeuge sind fast immer um die 3,5to angesiedelt.
    >Wobei da oft gerungen wird, unter der 3,5to-Grenze zu bleiben. Stichwort 80KmH,
    >LKW-Überholverbot usw. Und noch dazu die Mautproblematik in Österreich. Man sieht,
    >die Politiker sind nicht nur in Deutschland sehr kurzsichtig.
    >CK
    Heute stand in der Zeitung, daß die 3,5er nun endlich 100 fahren dürfen in D.
    Aber keine Panik: Das könnte doch politisch das nächste Ziel sein, auch die >3,5 nach Hubraum zu besteuern :(
    Gruß HNW

  • Habe meinen T4 in Tschechien angemeldet, Steuer 35 Euro im Jahr, Versicherung Teilkasko 286 Euro. Meine Meinung ist dass das beste was ich machen konnte.
    Ich denke mir Deutschland mach was du willst mit Steuer u.s.w. aber mit mir nicht.
    Die Abwicklung mit der Versicherung ist um einiges schneller und einfacher als hier bei einem Schaden.

  • Hi,
    haste ein Wohnsitz dort?. Ich wollte in Polen versichern. Kommt auch günstig: keine Steuer- ist auf Spritt umgelagert und Versicherung bei 100% ca. 26€ pro Monat (Haftpflicht). Ein grosses Problem sind aber die Schadensfallgrenzen: bei Sachschaden max 350T€ und bei Personen max 250T€. Bei den Beträgen ist mir recht mulmig geworden. Keine Vers. in Polen hat unbegrentzte Haftung. Mir zu risikant. Wie ist es in Tschechien?
    gruß Miro

  • Und wie soll das Deiner Meinung nach gehen, wenn man keine Verwandten oder einen Zweitwohnsitz dort hat?

  • Oder Stefan,


    hast du einen ständigen Wohnsitz in Tschechien?


    Wenn das so einfach ginge hätte ich meinen Bus (und mich) schon lange in Frankreich angemeldet.


    alla dann Fridi

  • (fast) nichts unternommen, entsprechend saubere Diesel anzubieten. Ich finde es nur dahin gehend mehr als ungerecht, dass LKW, welche ja deutlich mehr Kilometer runtereissen, weiterhin steuergünstig die Luft verpesten dürfen. Unsere Nachkommen werden es der Industrie zu danken wissen.
    Jetzt ist der Termin da und nun geht das Gejammere los. Ich bin auch nicht erfreut darüber, dass die Steuer so zulangt.
    Man kann nur hoffen, dass die Nachrüstindustrie auf Zack ist und schnellst möglichst gute und effiziente Lösungen anbieten kann.


    Frag mal einen Womo-Fahrer, der einen Ami-Van hat, so mit 5,7 bis 8,2 ltr. Dieseldampfer. Boah, da hörst die Euros, wie die auf die Straße klimpern.


    Schöne Grüße
    Mobil-Man


    Und übrigens, von einer Zeitschrift wie Promobil wird sich niemand ans Bein pinkeln lassen, schon gar nicht wenns um Mehreinnahmen geht.

  • >Tja, da hat mein sein Hobby jahrzehntelang subventioniert bekommen, und nun wollen die Bösen das nicht mehr zulassen.
    >Tomy


    Wieso subventioniert? Es ist einfach zu teuer!!


    Wo soll denn eine Kaufkraft herkommen und mehr Konsum stattfinden, wenn die uns immer weiter abzocken und sich die eigenen Taschen vollstopfen???


    Tschuldigung, der Kragen platzt gerade
    cc-rider

  • >Wieso subventioniert? Es ist einfach zu teuer!!


    Also ich sehe es schon als Subvention, wenn ein großes Auto mit 'dreckigem' Motor steuerlich besser da stehen kann als ein kleineres mit vielleicht sogar noch saubererem Motor.


    Tomy