Schlechte Bremswirkung bei Passfahrt

Hallo Hans

Zitat

War die Tage beim Skifahren in den Bergen und hab beim Passfahren
folgendes festgestellt:

Nach längerem Bremsen wurde das Bremspedal weicher und liess sich auch
weiter durchtreten.
Am andern Tag habe ich dann bewusst nur kurzzeitig vor den Kurven
gebremst, also jegliche längere Bremsung vermieden. Bremse funktionierte
tadellos.
Ich dachte jetzt zuerst an Dampfblasenbildung.

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Wahrscheinlich liegst Du richtig.

Zitat

Habe aber meine Bremsflüssigkeit erst vor einem 1/2 Jahr gewechselt.
Sauber entlüftet incl. Kupplung.
Meine Frage ist:
Kann es daran liegen, dass die neue Bremsflüssigkeit schon über 10 Jahre
alt ist (war aber im Blechkanister und mit Verschlusskappe verschlossen).

Problem ist, dass Bremsflüssigkeit hygroskopisch (Wasser liebend) ist. D.h. auch im Kanister zieht die Wasser an, je leerer der Kanister, um so mehr. Die Kanister sind auch nicht völlig luftdicht, d.h. mit schwankendem Luftdruck findet ein stretiger Austausch mit der (feuchten) Umgebungsluft, z.B. an der Verbindung Blechkanister/Plastikeinsatz für Ausguß, statt. So kommt Wasser in die Bremsflüssigkeit und das bildet dann, bei Erhitzung der Bremsflüssigkeit, Dampfblasen. Deshalb soll man nach einem Jahr wechseln und sollte immer nur so viel Flüssigkeit besorgen, wie man gerade braucht. "Alte" Bremsflüssigkeit enthält fast immer Wasser und ist daher unbrauchbar, gerade unter Extrembedingungen.

Zitat

Oder könnte noch Luft im System sein?

Jetzt schon, denn die Dampfblasen, einmal aufgetreten, verschwinden i.d.R. nicht einfach wieder.

Zitat

Ansonsten funktioniert die Bremse einwandfrei.

Gruß

Thomas

Zitat

Hallo Thomas

Vielen Dank für Deine Antwort.
Dann werd ich nächste Woche sofort 2 Liter neue Bremsflüssigkeit besorgen
und umgehend die alte austauschen.
Man spart halt manchmal doch am falschen Ende.
Bin halt Schwabe

Gruss
Hans

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Hi

wenn die Flüssigkeit noch frisch ist wäre ich Schwabe . (Deine Entscheidung)

edit: Die Flüssigkeit ist 10 Jahre alt .. Fehler von mir

Mit genug Mühe bekommt man auch Frische Bremsflüssigkeit zum sieden.
Ein korrekter Umgang mit der Bremse , hast du ja dann gemacht, schafft die Sicherheit immer anhalten zu können.

Ich bin kein Experte , aber wenn die Scheiben glühen und die Beläge auch sehr heiß sind, werden sich vermutlich auch die Reibwerte verändern.

Gruß
Urs

Hallo Hans,

Zitat

Dann werd ich nächste Woche sofort 2 Liter neue Bremsflüssigkeit besorgen
und umgehend die alte austauschen.

2l? Erscheint mir wieder viel. Ich komme normalerweise für einen Komplettwechsel mit 1l hin.

Zitat

Man spart halt manchmal doch am falschen Ende.
Bin halt Schwabe

Mach Dir nichts draus, auch ich hab da mein Lehrgeld schon bezahlt.

Gruß

Thomas

Halllo Urs,

Zitat

wenn die Flüssigkeit noch frisch ist wäre ich Schwabe . (Deine
Entscheidung)

Flüsigkeit aus einem 10 Jahre alten Kanister ist, aus beschriebenen Gründen, nicht mehr "frisch", sondern hat i.d.R. Wasser gezogen. Das passiert auch im Fahrzeug und ist der Grund, warum man sie auch nach einem Jahr aus dem Fahrzeug entfernt.

Zitat

Mit genug Mühe bekommt man auch Frische Bremsflüssigkeit zum sieden.

Korrekt, aber bis die 205°C (frische Flüssigkeit) erreicht sind, muss man bei unseren Boliden schon ziemlich heftig zur Sache schreiten.

Zitat

Ein korrekter Umgang mit der Bremse, hast du ja dann gemacht, schafft die
Sicherheit immer anhalten zu können.

Ja.

Zitat

Ich bin kein Experte , aber wenn die Scheiben glühen und die Beläge auch
sehr heiß sind, werden sich vermutlich auch die Reibwerte verändern.

Auch das passiert, wobei ich aus noch keinem Bus "blaue" Scheiben ausgebaut habe. Die sind aber untrügliches Kennzeichen, für irgendwann mal glühende Scheiben.

Gruß

Thomas

Hi Chicio,

ich wohne zwar nur in der Nähe vom Sauerland aber hier haben wir auch ein paar kleinere Berge und Anhöhen.

Ich bin schon öfter Pässe gefahren, mit dem T4 und diversen anderen Autos die ich so besessen habe.
Faustregel : Immer in dem Gang die Berge runter in dem man auch hochgefahren ist.
Man nutzt so die "Bremswirkung" des Motors ( keine Sorge wenn er etwas hochjault beim "herunterrollen" ) und bremst zusätzlich kurz vor den Kurven.

Ich weiß natürlich nicht ob Deine Bremsflüssigkeit Wasser gezogen hat oder ob Du diesen Tip beherzigst hast beim herunterfahren .......

Das die Bremse bei längerem Bremsen, grade wenn man Pässe falsch herunterfährt, weich wird, das ist normal.

Belehrt mich wenn es anders ist, so habe ich es gelernt von den diversen "Bergvölkern".

Grüße vom
VOYAGER

Argh .. der Urs hat das mit dem alten Kanister nicht registriert :-|

So schnell schreibt man "komische" sachen.

Gruß
Urs

ABL bj. 94 ist richtig?
bremsanlage eine 1LE 15" innenbelüftet?

falls ja, ist die bremsanlage einfach nur zu schwach
hat mein 1X bj. 92 leider auch :-|
einzige wirklich helfende maßnahme:
- sportbremsbeläge (mit löchern oder rillen)
- bessere bremsbeläge
prüfen ob die automatische (mechanische) nachstellung der trommelbremsbeläge hinten noch funktioniert. ansonsten von hand nachstellen.

das fading der bremse verringert sich damit natürlich erst viel später. meine orginalen bremsscheiben hatten bei der ersten alpenfahrt geglüht!!!
man hatte ich damals die hosen voll....:-(

Zitat

einzige wirklich helfende maßnahme:
- sportbremsbeläge (mit löchern oder rillen)
- bessere bremsbeläge

Moin,

man kann z.B. auch die Sechskolben-Bremse und 350er Scheiben vom Touareg in einem T3 fahren.

Das bremst nicht schlecht

Ist allerdings etwas Bastelei.

Zitat

Hallo G.onzo

ABL ist richtig.
Ist ne 15" Faustsattel ohne Innenbelüftüng.
Hat ne massive Bremsscheibe. Erst später kamen dann die innenbelüfteten
Versionen.

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also sogar meine Dicke 1Xin aus 12/91 hatte schon die 1LE 15" innenbelüftet.

VW hat beim T4 jahrgangsmässig durcheinander in diesem BAujahr mindestens vier verschiedene Bremsanlagen verbaut.
Die Kriterien wer was kriegt snd aussenstehenden nie ganz klar geworden. Es scheint zumindest zum Teil mit sonstigen Ausstattungsdetails zu korrelieren, mag aber teilweise auch mit der zufälligen Verfügbarkeit zusammenhängen.

Meine Dicke war ein einfacher TRANSPORTER, langer Radstand. Alle langen Radstände hatten auch den dickeren Kühler mit zwei Ventilatoren drin.

alla dann Fridi

Ach ja, sie ist über 600000 km mit nur einmaligem Scheibenwechsel vorne gelaufen.
Vier mal Bremsbeläge vorne und einmal (ziemlich zum Schluss und weit über 500000 km dann hinten neue Beläge für die Trommeln.

Zitat

Servus zusammen
War die Tage beim Skifahren in den Bergen und hab beim Passfahren
folgendes festgestellt:

Nach längerem Bremsen wurde das Bremspedal weicher und liess sich auch
weiter durchtreten.

Bei längerem Bremsen lässt jede Bremse irgendwann nach (sog. Fading). Deswegen sollte man in erster Linie mit dem Motor bremsen, und dabei einen Gang wählen, in dem man nicht längere Zeit auf der Bremse stehen muss. Der Motor darf dabei bedenkenlos bis an den roten Bereich drehen. Sollte die Drehzahl weiter ansteigen, muss man halt zwischendurch mit der Fußbremse leicht abbremsen.
Man fährt dann zwar langsamer als alle anderen, aber man kommt mit relativ kalten Bremsen unten an, und hat damit auch für eine Notbremsung die nötigen Reserven.

Zitat

Am andern Tag habe ich dann bewusst nur kurzzeitig vor den Kurven
gebremst, also jegliche längere Bremsung vermieden. Bremse funktionierte
tadellos.
Ich dachte jetzt zuerst an Dampfblasenbildung.

Dampfblasenbildung war es mit Sicherheit nicht.
Dampfblasen entstehen, wenn die Bremse so stark beansprucht wird, dass die Bremsflüssigkeit zu kochen beginnt. Dann verliert die Bremse (zumindest ein Bremskreis) schlagartig ihre Wirkung, nachdem man das Bremspedal einmal losgelassen hat.
Unter Druck bilden sich keine Dampfblasen, sondern erst, wenn die Bremse drucklos ist. Dampfblasen lassen sich im Vergleich zur Flüssigkeit komprimieren, und verhindern damit eine ausreichende Kraftübertragung vom Bremspedal zu den Radbremsen.

Zitat

Habe aber meine Bremsflüssigkeit erst vor einem 1/2 Jahr gewechselt.
Sauber entlüftet incl. Kupplung.
Meine Frage ist:
Kann es daran liegen, dass die neue Bremsflüssigkeit schon über 10 Jahre
alt ist (war aber im Blechkanister und mit Verschlusskappe verschlossen).
Oder könnte noch Luft im System sein?
Ansonsten funktioniert die Bremse einwandfrei.

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Solange die Bremsflüssigkeit in einem verschlossenen Kanister aufbewahrt wird, besteht keine Gefahr. Lediglich der Wassergehalt der Luft im Kanister kann von der Bremsflüssigkeit aufgenommen werden. Aber das dürfte weniger sein, als dass es zum Versagen der Bremse führen würde.
Im Fahrzeug ist es anders. Der Vorratsbehälter wird belüftet. Damit erfolgt bei jeder Bremsung ein Luftaustausch, was dazu führt, dass die Bremsflüssigkeit mit der Zeit immer mehr Wasser aufnimmt.
Allerdings wird eine Bremse deswegen auch nach 5 Jahren nicht gleich versagen. Die Fahrzeug-Hersteller schreiben zwar einen regelmäßigen Wechsel der Bremsflüssigkeit vor, allerdings sind die Intervalle je nach Hersteller unterschiedlich (alle 1-3 Jahre), obwohl die Bremsflüssigkeiten identisch sind. Unwägbarkeiten sind in diesen Wechselintervallen also schon einkalkuliert.

[quote]Vielen Dank für Eure Antworten.

Ach so, fast vergessen:
1,9 TD
ABL
Bj 1994

Gruss
Hans

Bei meinem ABL waren auch keine innenbelüfteten Scheiben vorne... Der hatte auch nicht die überdolle Bremswirkung. Kräftig treren und vorausschauend fahren. Im Gebirge Motorbremse nutzen... Gruß TobiasABL:-)