• Ich muss noch was ergänzen:


    Wenn ein Motor lange Zeit mit einer bestimmten Ölqualität betrieben wurde, kann ein Wechsel auf ein anderes System, zB. Vollsynthetik auf mineralisch oder umgekehrt, Probleme bereiten. Motoren können undicht werden.

    Das liegt daran, dass Teile des Öls, insbesondere bei mineralischem Öl. in den Gummiwerkstoff von Dichtungen eindringt, und Weichmacher aus dem Gummi ins Öl austritt. Weil das zu einer Volumenänderung der Teile (Quellen oder Schrumpfen) führen kann und für jedes Öl anders ist, kann beim Wechsel der Qualität eine Dichtung, die früher im gequollenen Zustand verschlissen ist und nun schrumpft, versagen, weil zB. keine ausreichende Spannung mehr auf der Dichtlippe ist.

    Selbst habe ich das schon erlebt beim Übergang von mineralisch auf synthetisch, nach einigen Wochen hatte ich Öltropfer unterm Auto und es war an der Kurbelwelle undicht. Ich habe den Eindruck, dass mineralisches Öl eine stärkere Quellwirkung hat, dazu kommt noch die größere Reinigungswirkung der Synthetikqualitäten, welche Ablagerungen auswaschen, die zuvor beim Abdichten geholfen haben.

    Je älter eine Dichtung ist und je mehr daher die Spannung an der Dichtlippe alters- und verschleißbedingt schon nachgelassen hat, desto anfälliger ist sie für den Effekt, mit fast neuen Dichtungen wird sowas nicht passieren. Aber es ist natürlich extrem ärgerlich, wenn man nach einem unbedachten Ölwechsel dann plötzlich den Zahnriementrieb demontieren muss, um den Wellendichtring dahinter zu wechseln...


    Wollte ich noch zu bedenken geben.


    Gruß,

    Tiemo