Hallo zusammen,
etwas mehr als zehn Jahre habe ich nun eine T4 mit dem 2,4l Saugdiesel, Baujahr 1992. Das Fahrzeug war damals acht Jahre alt, von Rentnerhand gepflegt und nur etwa 50 Tkm gelaufen. Und - er war damals eigentlich relativ erschwinglich.
Um ihn zum Reisegefährten zu machen, hat er noch eine kleine Küche und ein kleines Hubdach erhalten.
Eines vorweg - ich mag dieses Auto! Und ich hänge dran! Nur so ist es auch zu erklären, dass ich mich immer wieder, so auch zuletzt, für eine Reparatur entschieden habe.
Vorher hab ich mir berachtet, welche größeren Reparaturen schon angefallen sind, welche ALternativen es gäbe und wie die Preise auf dem Gebrauchtmarkt für einen möglichen Ersatz sind.
Wenn ich das ganze aber mal nüchtern betrachte, frage ich mich ernsthaft: hat der T4 zurecht einen so guten Ruf? Sind die Preise gerechtfertigt?
- bereits bei etwa 65 Tkm musste für sehr viel Geld das Lenkgetriebe getauscht werden
- bei schätzungsweise 120000 war die Kupplung fällig, naja, meinetwegen, von Wartung, Verschleißteilen wie Auspuff, Bremsbelägen/scheiben, Zahnriemenwechsel, Kleinkram soll auch nicht die Rede sein, auch wenn da auch immer wieder regelmäßig sehr ordentliche Summen fällig waren und die Rechnungen von Jahr zu Jahr länger ausfallen
- jetzt bei 220000 Kühlwasserverlust - die Zylinderkopfdichtung! Nach langer, reiflicher Überlegung hab ich mich nochmal für eine Reparatur entschieden, in der Hoffnung, dass der Zylinderkopf ok ist. Schließlich wird der AAB (2,4D) ja als "Schiffsdiesel" und als unzerstörbar gelobt... Tja - schade aber auch: der Kopf hat Risse, also ist auch noch neuer Kopf fällig, was die Aktion langsam unangehm teuer macht.
Fast zeitgleich hatte ein Freund bei seinem acht Jahre alten T4 bei 180.000 einen kapitalen Getriebeschaden (in Geldwert 4000 Euro).
Dazwischen lagen immer wieder sorgenfreie Abschnitte, schöne Fahrten, viele km im Alltag und trotzdem bleiben mir Zweifel am T4.
Insbesondere wenn ich mir die Gebrauchtwagenpreise ansehe. 15000 Euro für Kisten mit mehr als 120 Tkm, Wohnmobilausbauten mit zehn Jahren und 200 Tkm am Tacho für 20000 - was für ein Irrsinn!! Vor allem, wenn man weiss, welche Kosten bei dieser Laufleistung noch anfallen werden ;o)
Die neueren T4s entsprechen ohnehin nicht meinen Vorstellungen, eines robusten, zuverlässigen Reisefahrezigs - zuviel unnötiger Elektronik-Schnickschnack, den ich einfach nicht brauche und gar nicht haben will.
Den Ärger damit und die resultierenden Kosten sehe ich im Freundeskreis.
Eigentlich sollte ein leichtes Nutzfahrzeug doch auf relativ hohe Laufleistungen ausgelegt sein - wenn ich mich umsehe, frage ich mich, wie manche begeistert auf 300' und 400' km zurück blicken können.
Im PKW-Bereich jedenfalls, hat ein MB W124 Benziner mit mittlerweile 275 Tkm wesentlich weniger Ärger und Kosten verursacht. Auch verschiedene Mazda im Familien- und Freundeskreis laufen seit vielen Jahren völlig problemlos.
Mir ist schon klar, dass ein Bus in Wartung und Unterhalt teurer ist. Und dass es einfach vom Konzept her ein tolles Fahrzeug ist.
Dennoch: wenn ich mir ansehe, was VW heute für Neufahrzeuge verlangt UND VOR ALLEM welche irrsinnigen Preise für Gebrauchte heutzutage gezahlt werden, bin ich der Meinung: nein, der T4 (bzw neu: T5) ist DAS nicht wert!
So, das musste einfach mal niedergeschrieben werden.
Schöne Grüße
Steffen